Bis 2029 soll die zweite Röhre des Strassentunnels am Gotthard fertiggestellt sein. Die Bauarbeiten dauern auch wegen geheimen Militärbunkern im Berg so lange.
Gotthard
Bauarbeiten an der zweiten Gotthardröhre. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Dem Bau der zweiten Gotthardröhre kommen geheime Militärbunker in die Quere.
  • Die Einrichtungen müssen wegen des Tunnels «baulich angepasst werden», so das Astra.
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Die Arbeiten an der zweiten Gotthardröhre, rund 70 Meter neben dem bestehenden Strassentunnel, gehen voran. Die Bohrarbeiten werden aber immer wieder durch unerwartete Funde im Berginnern verlangsamt.

So stiessen die Tunnelbauer Ende Oktober auf hunderte Kilogramm an Kristallen. Darunter waren auch Rosafluorite von herausragender Qualität. Weniger erfreulich ist es aber, wenn die Bohrer im Gotthardmassiv auf geheime Militärbunker stossen. Genau das soll aber gemäss Recherchen des «Tagesanzeiger» passiert sein.

Gotthardtunnel
2020 hat das Astra mit dem Bau einer zweiten Röhre am Gotthard begonnen.
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Bis 2029 soll der neue Strassentunnel fertiggestellt werden.
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Dann wird der alte Tunnel für drei Jahre gesperrt und saniert, ab 2032 sollen besie Röhren für den Verkehr offen sein.
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Tunnelbauer fanden am Gotthard Kristalle.
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Das Gotthard-Tunnel Nordportal auf der Gotthard Autobahn A2 in Richtung Süden bei Göschenen.

Wie das Astra gegenüber der Zeitung bestätigt, müssen die militärischen Einrichtungen für den Tunnelbau «baulich angepasst werden. Das braucht Zeit und Ressourcen – und verlangsamt so den Bau der neuen Röhre.

Welche Arbeiten genau nötig sind, darf das Astra nicht sagen. Diese Informationen seien vertraulich. Dieselbe Antwort gibt es beim Militärdepartement. Auch wie viel der Bunker-Umbau kostet, ist nicht bekannt.

Führungsanlage im Gotthard

Dass es im Gotthardmassiv wie an zahlreichen anderen Standorten in der Schweiz versteckte Bunker gibt, ist ein offenes Geheimnis. Im Kanton Uri existiert zudem eine sogenannte Führungsanlage.

Haben Sie schon mal einen Militärbunker von innen gesehen?

Solche Anlagen seien notwendig, «um die Kommunikation zwischen der Regierung und dem Volk im Krisen- und Kriegsfall nicht abbrechen zu lassen». So zitiert der «Tagesanzeiger» eine Erklärung der Regierung von vor rund 20 Jahren. Damals forderte die ehemalige SP-Nationalrätin Susanne Leutenegger Oberholzer ein Konzept zur künftigen Nutzung solcher Anlagen – ohne Erfolg.

Riesenprojekt Gotthardtunnel-Sanierung

Das Astra baut seit 2020 an einer zweiten Röhre für den Strassentunnel durch den Gotthard. Diese soll – wenn alles nach Plan läuft – 2029 eröffnet werden. Dann kann der alte Tunnel gesperrt und instandgesetzt werden. Die Sanierung soll bis 2032 abgeschlossen sein, ab dann werden beide Röhren für den Verkehr freigegeben.

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