Länger ausschlafen – das ist für die Goldküsten-Schüler an zwei Tagen pro Woche möglich. Die Schule stellt nun fest: Die Leistungen haben sich verbessert.
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Schüler der Kantonsschule Uetikon am See ZH im Unterricht. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schüler der Sekundarschule Uetikon müssen erst um 8.15 Uhr zur Schule kommen.
  • Dieses Modell gilt an zwei Tagen pro Woche.
  • Die Schüler zeigen seitdem eine verbesserte Leistungsfähigkeit.
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Die Sekundarschule Uetikon hat seit August 2023 ein neues Modell eingeführt: An zwei Tagen pro Woche beginnt der Unterricht erst um 8.15 Uhr statt wie üblich um 7.25 Uhr.

Dieses Pilotprojekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Projekt Pasus der Pädagogischen Hochschule Zürich durchgeführt. Es basiert auf der Annahme, dass Jugendliche frühmorgens noch nicht voll leistungsfähig sind – ob das stimmt?

Späterer Schulbeginn sorgt für kürzere Mittagspause

Die Idee für diesen späteren Schulstart kam von den Schülern selbst, wie Schulleiterin Susann Blesi der «Zürichsee-Zeitung» berichtet. Allerdings gab es anfangs Bedenken hinsichtlich des Zeitmanagements: Wie sollten die gestrichenen Morgenstunden nachgeholt werden können, ohne die Freizeitaktivitäten der Schüler zu beeinträchtigen?

Letztendlich habe man sich darauf geeinigt, die Mittagspause von 90 auf 50 Minuten zu verkürzen, berichtet Blesi. Nach einem halben Jahr zieht nun sowohl das Lehrpersonal als auch die Schüler eine erste Bilanz dieses Projekts.

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Künftig können Schülerinnen und Schüler aus Uetikon etwas länger schlafen. (Symbolbild)
Schüler
Schüler sitzen im Klassenzimmer einer Schule (Symbolbild).
Schüler eines Gymnasiums sitzen vor einem Computer und benutzen ein KI-Tool.
Schüler eines Gymnasiums sitzen vor einem Computer und benutzen ein KI-Tool.

Anouk Renggli, eine Drittsekschülerin der Sekundarschule Uetikon, erzählt der «Zürichsee-Zeitung»: «Obwohl ich am Anfang meine Bedenken hatte, finde ich es im Nachhinein cool, dass das Projekt umgesetzt wurde». Die verkürzte Mittagspause verbringen die Schüler nun meist in der schuleigenen Mensa. Das hätte den sozialen Zusammenhalt unter den Schülern gestärkt, meint sie.

Die Lehrpersonen berichten ebenfalls von positiven Erfahrungen. Sekundarlehrerin Nina Asmussen verrät: «Ich merke, dass die Schülerinnen und Schüler am Montag- und Freitagmorgen wacher sind».

Denken Sie, dass jede Schule diesen späteren Schulbeginn umsetzen sollte?

Ein direkter Vergleich der Noten hat nicht stattgefunden. Dennoch hat Asmussen festgestellt, dass sich die Leistungen einiger Schüler stabilisiert oder sogar verbessert haben. Auch sei die Beteiligung höher, berichtet sie.

Susann Blesi plant bereits für das nächste Schuljahr den späteren Schulbeginn an zwei Tagen pro Woche beizubehalten. An weiteren Tagen sei das jedoch nicht möglich, um die Qualität des Unterrichts beizubehalten. Die Pausen würden nämlich von den Lehrern genutzt, um die Lektionen vorzubereiten, berichtet sie.

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