Immer mehr Bibliotheken kapseln aufgrund von Arsenbelastung Teile ihrer Bestände ab. Doch die Zentralbibliothek Zürich hält dagegen.
arsen zentralbibliothek zürich
Alte Bücher können mit Arsen belastet sein. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch die Zentralbibliothek Zürich hat ihre Bücher auf Arsen kontrolliert.
  • Doch bisher konnten sie keine Anzeichen für das Gift finden.
  • Trotzdem lässt die Bibliothek grosse Vorsicht walten.
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Arsen ist ein giftiges Halbmetall, das sogar zum Tod führen kann: Bei kleinen Mengen kommt es jedoch zuallererst zu Magendarmproblemen wie Übelkeit oder Durchfall.

Aktuell diskutieren viele Bibliotheken über Arsenbefall bei alten Büchern. So sperrten beispielsweise mehrere deutsche Universitäten ihre alten Bestände. Doch inmitten der Debatte bleibt die Zentralbibliothek Zürich bisher gelassen.

Keine Spur von Arsen

So bestätigte Stefan Wiederkehr, der Chefbibliothekar für Spezialsammlungen und Digitalisierung an der Zentralbibliothek, gegenüber «Zürich Schaffhausen»: «Wir haben keine konkreten Hinweise auf arsenhaltige Bücher entdeckt.»

Erst vor Kurzem hätte die Bibliothek alle alten Bücher im Rahmen eines Digitalisierungsprojektes genau unter die Lupe genommen. Dabei wurden keine Hinweise auf Arsen gefunden. Deshalb sei es weiterhin problemlos möglich, alte Bücher auszuleihen.

«Quarantäne» und Aufbereitung

Vor allem Bücher aus dem 19. Jahrhundert könnten mit Arsen verseucht sein, insbesondere solche mit grünen Umschlägen. Der Grund dafür ist das sogenannte «Schweinfurter Grün».

Dabei handelt es sich um eine Farbe, die Arsen enthält. Diese wurde früher verwendet, um Bücher vor Parasiten zu schützen.

Haben Sie schon einmal die Zentralbibliothek Zürich besucht?

Als Vorsichtsmassnahme wurde das Personal der Zentralbibliothek Zürich sensibilisiert. Ein normaler Mitarbeiter dürfe das Buch bei Befall «nicht mehr berühren», interne Spezialisten müssen sich dann dazugeholt werden. Diese würden dann das betroffene Buch in «Quarantäne» setzen und so sicherstellen, dass niemand mehr damit in Kontakt kommt. Experten können dann das Buch aufbereiten, sodass es ohne gesundheitliche Probleme genutzt werden kann.

Wenn ein arsenbelastetes Buch im Regal stünde, so stelle es im Normalfall keine Gefahr dar. Wenn allerdings darin geblättert wird, reichert sich die Luft mit dem Gift an und kann zu einer Intoxikation führen. Abseits dessen gilt Arsen auch als krebserregend.

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