Geringere Strahlendosis dank Zinnfilter-Technik
Radiologen der Zürcher Universitätsklinik Balgrist berichten im Fachmagazin «European Radiology», dass die Strahlendosis mittels einem Zinnfilter im Computertomografen (CT) um 84 Prozent reduziert werden könne. Die Strahlendosis sei demnach ähnlich hoch wie für herkömmliche, zweidimensionale Röntgenbilder.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Bilder der Zinnfilter-Computertomografie wiesen zwar ein höheres Rauschen auf als herkömmliche CT-Bilder, doch pathologische Veränderungen im Knochen liessen sich gut erkennen, schreiben die Mediziner um Reto Sutter, Chefarzt für Radiologie an der Uniklinik Balgrist, in ihrer Studie.
Zwar wäre es technisch möglich, die Strahlendosis noch weiter zu verringern, doch dann würde die diagnostische Qualität leiden, sagte der Radiologe der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wie beim klassischen Röntgen wird der Körper auch in der CT-Röhre von ionisierender Strahlung durchleuchtet. Allerdings ist die Strahlendosis einer herkömmlichen CT-Untersuchung von Knochen und Gelenken etwa zehnmal höher, wie die Uniklinik am Montag mitteilte.
Der Zinnfilter filtert genau denjenigen Teil der Strahlen heraus, der für die Bildgebung der Knochen und Gelenke nicht notwendig ist. Um beispielsweise die Leber oder das Hirn zu untersuchen, würde sich die Technik hingegen nicht eigenen, sagte Sutter.
Die Radiologie der Universitätsklinik Balgrist sei das erste Institut weltweit, das Zinnfilter-CT als CT-Standarduntersuchung des Bewegungsapparats etabliert habe, hiess es in der Mitteilung.
https://doi.org/10.1007/s00330-021-07824-x
