Das Onlinemedium «Baba News» erregt mit einer Werbekampagne in Berner Trams Aufsehen. Bernmobil sieht darin aber kein Problem.
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Ein Berner Tram. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Onlinemedium «Baba News» wirbt mit einer umstrittenen Kampagne in Berner Trams.
  • Die Redaktion verwendet dabei den Begriff «Genozid» und löst damit vereinzelt Kritik aus.
  • Bernmobil dagegen sieht keinen Verstoss gegen seine eigenen Werberichtlinien.
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Das Onlinemedium «Baba News» wirbt mit einer umstrittenen Kampagne in den Fahrzeugen von Bernmobil. Die Botschaft lautet: «Stell dir vor, es ist Genozid, und keiner berichtet darüber.»

Darunter folgt der Aufruf, Mitglied der «Baba News»-Community zu werden. Gemeinsam mit dieser wurde die Kampagne finanziert, wie «Der Bund» berichtet. Sie ist seit Sonntag aktiv und läuft eine Woche.

Albina Muhtari Baba News
Albina Muhtari, Gründerin und Chefredaktorin Baba News, spricht während einer Medienkonferenz. (Archivbild) - keystone

«Mittlerweile wurden rund 42'000 Franken für die Kampagne gespendet», sagt laut der Zeitung Albina Muhtari, Chefredaktorin von «Baba News». Sie deutet dies als positive Resonanz und Zustimmung.

Die Zahl der negativen Rückmeldungen, die hingegen Bernmobil erhielt, sei minimal gewesen.

Bernmobil sieht kein Problem mit der Kampagne

Bei dem Transport-Unternehmen habe man somit auch kein Problem mit der Kampagne und der Verwendung des Begriffs «Genozid». Mediensprecher Rolf Meyer erläutert, dass die Aussage nicht explizit auf einen bestimmten Konflikt hinweise.

Kennst du das Onlinemagazin «Baba News»?

Zudem enthalte sie keine diskriminierenden, sexistischen, unanständigen oder anderweitig rechtswidrigen oder politischen Aussagen. Daher verstosse sie nicht gegen die Werberichtlinien des Unternehmens. Nach Auffassung von Meyer gewährt seine Firma mit der Aktion «Baba News» die Meinungsfreiheit sowie die Pressefreiheit.

Medienexperte: Schmaler Grat zwischen Journalismus und Aktivismus

Kritische Stimmen gibt es trotzdem. Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, wirft «Baba News» Einseitigkeit und Polemik in der Berichterstattung über den Nahostkonflikt vor.

Baba News
Das Onlinemagazin «Baba News» beklagt in seinen Beiträgen eine pro-israelische Sichtweise auf den Nahostkonflikt. - Instagram/@babanews.ch

Medienexperte Nick Lüthi meint gegenüber «Der Bund», dass die Genozid-Kampagne den politischen Kurs von «Baba News» bestätige. Das Medium wandele auf einem schmalen Grat zwischen Aktivismus und Journalismus.

Und «Baba News»? Chefredaktorin Albina Muhtari sieht sich in ihrem Kurs bestätigt und will das Onlinemagazin weiter ausbauen. «Die Kontroverse hat uns bestätigt, dass wir eine wichtige Stimme im öffentlichen Diskurs in der Schweiz sind», sagt sie.

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