Die Waadtländer Justiz macht Fortschritte bei den Ermittlungen gegen mutmassliche Corona-Kreditbetrüger. Beim grössten Fall ist ein umfangreicher Teil der ins Ausland transferierten 1,5 Millionen Franken in die Schweiz zurückgeführt worden.
Im Waadtland soll es zu Betrug mit Corona-Krediten gekommen sein. (Symbolbild)
Im Waadtland soll es zu Betrug mit Corona-Krediten gekommen sein. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/KEYSTONE POOL REUTERS/DENIS BALIBOUSE
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Das Wichtigste in Kürze

  • Es seien «bereits mehrere Hunderttausend Franken» wieder in die Schweiz gebracht worden, sagte Staatsanwalt Anton Rüsch am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die mutmassliche Deliktsumme beläuft sich auf mehrere Millionen Franken.

Die Räumlichkeiten mehrerer Unternehmen wurden Mitte Mai durchsucht und zahlreiche Konten eingefroren. Die mutmasslichen Täter, ursprünglich aus der Türkei stammende Schweizer, werden verdächtigt, Covid-Gutschriften auf der Grundlage falscher Aussagen erhalten zu haben.

Es wurde eine Untersuchung eingeleitet unter anderem wegen Betrugs, unlauterer Geschäftsführung, Wertpapierfälschung, Geldwäscherei und Verletzung der Verordnung über Solidarbürgschaften im Zusammenhang mit Covid-19-Krediten. Eine Person befindet sich weiter in Untersuchungshaft.

Diese Kredite wurden von den Banken gewährt, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie zu mildern. Bis Ende Mai waren von den 40 Milliarden Franken, die der Bund zur Verfügung gestellt hatte, 15 Milliarden Franken verteilt worden.

Im Waadtländer Fall handelt es sich um einen «beträchtlichen Geldfluss, weil mehrere Unternehmen involviert sind», wie der Staatsanwalt sagte. Es würden Analysen dieser Geldströme durchgeführt, um die genaue Verwendung dieser Gelder festzustellen.

Bei diesem Fall handelt es sich um den grössten mutmasslichen Betrug mit Covid-Krediten, den die Waadtländer Justiz verfolgt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in insgesamt 28 Fällen.

Auch im Kanton Zürich untersucht die Justiz mutmassliche Kreditvergehen. Rund 30 Verdachtsfälle für betrügerisch gestellte Anträge wurden dort im Zusammenhang mit der Covid-Verordnung des Bundesrates öffentlich gemacht.

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