Vor 75 Jahren, am 17. Februar 1946, wurde der Schweizerische Gehörlosenbund in Bern gegründet.
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Mangelnde Hörfähigkeit beeinträchtigt die Kommunikation und isoliert sozial. - Keystone

Trotz der Corona-Pandemie wolle man das Jubiläum feiern, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Nicht zum Besten steht es in der Westschweiz. Geplant sind unter anderem eine Publikation zur Geschichte des Verbandes, ein Wettbewerb sowie Zeugnisse von gehörlosen Persönlichkeiten, die online gezeigt werden.

Es herrscht aber nicht nur eitel Freude. Es sei schwierig, die Dienste von Gehörlosen-Interpretinnen und -Interpreten zu erhalten, insbesondere in der Romandie, sagte Sandrine Burger, Sprecherin des Gehörlosenbundes, am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Mehrheit der 95 Expertinnen und Experten lebten in der Deutschschweiz, jene in der Westschweiz seien entsprechend stark ausgelastet. Zudem gebe es in der Romandie seit rund zehn Jahren keine Ausbildungsstätte mehr.

Überdies gebe es Ärger mit der Invalidenversicherung, die dazu neige, aus Spargründen berechtigte Anträge zuerst einmal abzulehnen. Burger beklagte eine Diskrepanz zwischen politischem Diskurs und Handeln. «Von links bis rechts sagen uns alle ihre Unterstützung zu, aber wenn es ums Bezahlen geht, wird es kompliziert.»

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