Fünf Kleintiere sind Ende März im Zoo von La Garenne in Le Vaud VD auf die Welt gekommen. Wegen des Coronavirus kommen aber keine Besucher.
Am 27. März sind im Zoo La Garenne in Le Vaud VD fünf Wildkatzenbabys geboren worden. Nach etwas mehr als drei Wochen wagen sie sich allmählich aus dem sicheren Versteck.
Am 27. März sind im Zoo La Garenne in Le Vaud VD fünf Wildkatzenbabys geboren worden. Nach etwas mehr als drei Wochen wagen sie sich allmählich aus dem sicheren Versteck. - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zoo von La Garenne in Le Vaud VD sind Ende März fünf Wildkatzen geboren.
  • Die Mutter kümmert sich sorgfältig um ihren Nachwuchs.
  • Wegen des Coronavirus hat der Tierpark allerdings keine Besucher.

Fünf Wildkatzen haben Ende März im Zoo von La Garenne in Le Vaud VD das Licht der Welt erblickt. Allmählich wagen sich die Kleinen aus ihrem Versteck. Wegen der Coronavirus-Pandemie hat der Tierpark allerdings keine Besucher.

Ganz sorgfältig wacht die Mutter über ihren Nachwuchs. Wie in der freien Wildbahn hat sie den Unterschlupf für die Jungen mehrmals gewechselt. Auf junge Wildkatzen würden in der Natur viele Fressfeinde wie Luchs, Fuchs, Baummarder, Uhu oder Hermelin lauern. «Wir haben sie dabei so wenig wie möglich gestört», sagte Tierparkdirektor Michel Gauthier-Clerc am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Letztes Jahr überlebten die Jungen nicht

Der Tierpark beherbergt seit Februar 2019 Wildkatzen – einen Kater und zwei Kätzinnen. Vergangenes Jahr hat eines der Weibchen geworfen, aber die Jungen überlebten nicht. In diesem Jahr wurden fünf Kätzchen geboren und bisher geht es diesen prächtig.

«Beim Werfen kommt es häufig zu Todesfällen», erklärt der Tierparkdirektor. Aber im Alter von fast einem Monat haben die Kätzchen bereits eine kritische Phase überschritten. «Bislang ist alles in Ordnung», sagte Gauthier-Clerc.

Wildkatze
Pro Natura hat die Europäische Wildkatze zum Tier des Jahres 2020 erkoren. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/A4353/_MICHELE DANZE

Die Jungen werden nach zwei bis drei Monaten allmählich von der Mutter entwöhnt. Ihre Zukunft steht noch nicht fest. Wahrscheinlich werden sie in einen anderen Tierpark in Europa transferiert, aber es ist noch nichts entschieden. Ich mache mir um die Platzierung keine Sorgen, sagte Gauthier-Clerc.

Wie fast alle Beutegreifer wurde die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) von den Menschen während Jahrhunderten erbarmungslos verfolgt. Dies führte dazu, dass die «Waldkatze», wie das scheue Tier auf lateinisch heisst, in der Schweiz fast ausgerottet worden wäre.

Wildkatzennachwuchs in der Schweiz
Eine europäische Wildkatze und ihr Junges sitzen in einem Gehege des Zoos «La Garenne». - dpa

Heute beherbergt der Schweizer Jura grossflächig Wildkatzen. Dort finden die Tiere wilde Wälder mit vielfältigen Strukturen, ihren ursprüngliche Lebensraum vor. Auf etwa 450 bis 900 Exemplare wird die Population geschätzt.

In den vergangenen Jahren haben sich einige Tiere im Seeland angesiedelt. Pro Natura sieht gute Chancen, dass die Wildkatze bald über das Mittelland die Voralpen erreicht.

Die geschmeidige Jägerin ernährt sich hauptsächlich von Mäusen und anderen Nagern sowie von Vögeln. Viele Stunden verschläft sie im sicheren Versteck. Die diskrete Wildkatze in freier Natur zu beobachten, ist äusserst schwierig.

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