Die Europäische Wildkatze ist das Tier des Jahres 2020. Pro Natura hat sie zur Botschafterin für wilde Wälder und vielfältige Kulturlandschaften erkoren.
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Wildkatze in einem Gehege - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Europäische Wildkatze ist das Tier des Jahres 2020.
  • Die Jägerin war einst der Ausrottung nahe, ihr Bestand erholte sich aber zuletzt.
  • Die Tiere sind in den ausgedehnten Wäldern und Wiesen der Jurakette zu Hause.

Die Europäische Wildkatze ist das Tier des Jahres 2020. Die «elegante Jägerin» ist gemäss der Umweltorganisation Pro Natura einst der Ausrottung nahe gewesen. Heute breitet sie sich wieder aus. Ganz gerettet ist das Tier jedoch noch nicht.

Europäische Wildkatze
Im Tierpark Goldau balanciert eine europäische Wildkatze auf einem Ast und schnüffelt an einer toten Maus. - Keystone

Pro Natura hat die Wildkatze zur Botschafterin für wilde Wälder und vielfältige Kulturlandschaften erkoren, wie die Organisation am Freitag mitteilte. Die Tiere seien in den ausgedehnten Wäldern und Wiesen der Jurakette zu Hause. Der lateinische Name «Felis silvestris» bedeute «Waldkatze» – stille Wälder mit vielfältigen Strukturen seien der ursprüngliche Lebensraum der Wildkatze.

Europäische Wildkatze hat Schwäche für Baldrian

Wildkatzen sind Einzelgängerinnen und bewohnen Reviere von jeweils einigen Quadratkilometern Grösse. Sie paaren sich jeweils in den ersten drei Monaten eines Jahres. Gut zwei Monate später wirft das Weibchen zwei bis fünf Junge. Es zieht die Jungtiere alleine auf und sorgt dafür, dass diese im Herbst selbstständig sind.

Über die Tiere war vor rund zehn Jahren wenig bekannt, wie Pro Natura in der Mitteilung erklärt. Findige Forscher machten sich dann die Schwäche der Katzen zu Nutze: den Baldrianduft. Die Forscher steckten rohe Dachlatten, die mit Baldrian besprüht worden waren, in den Wald. Vorbeiziehende Katzen rieben sich an den Latten, um ihre Duftmarken zu setzen, wobei sie Haare zurückliessen.

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Ein Wildkatzenjunges. - zVg. Tierpark lange Erlen / Erlen-Verein Basel

Die Forschenden untersuchten diese Haare anschliessend mit Methoden der Genanalyse und zogen so Rückschlüsse auf die Tiere. Damit wurde das systematische Wildkatzenmonitoring möglich.

Die neusten Erkenntnisse zeigen gemäss Pro Natura, dass die Wildkatzen in der Schweiz auch ausserhalb der Wälder zurechtkommen. Dies, sofern genügend Verstecke und Wanderkorridore vorhanden sind. Die Chancen stünden daher gut, dass sich die Wildkatze vom Jura über das Mittelland bis in die Voralpen ausbreite.

Gefahr von Paarung mit Hauskatzen

Allerdings seien die Tiere auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Hauskatzen angewiesen. Die europäische Wildkatze sei zwar mit diesen verwandt, stammten aber von der afrikanisch-asiatischen Wildkatze ab. Weil sich Wild- und Hauskatzen untereinander paaren könnten, bestehe die Gefahr einer Vermischung.

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