Kanton Freiburg unterstützt ein Projekt der Caritas-Beratungsstellen zur Betreuung von armutsgefährdeten Personen.
Philippe Demierre
Das Projekt von Caritas Freiburg erhält bis März 2025 eine Unterstützung von 250'000 Franken aus dem Sozialhilfefonds. - keystone

Der Kanton Freiburg unterstützt ein Projekt der Caritas-Beratungsstellen zur Betreuung von armutsgefährdeten Personen. Das Pilotprojekt ist eine Reaktion auf den Anstieg der Beratungen des Hilfswerks um mehr als 70 Prozent im vergangenen Jahr.

Das Ziel besteht darin, armutsgefährdete Personen über ihre Rechte auf Sozialleistungen zu informieren und sie bei ihren Schritten zu begleiten, wie Staatsrat Philippe Demierre (SVP) am Freitag vor der Presse zusammenfasste.

Die bis Ende März 2025 befristete Massnahme wird vom Staat mit 250'000 Franken unterstützt. Sie soll vor allem das Leben jener Personen verbessern, die an Hürden der Digitalisierung und an der zunehmenden Komplexität des Lebens, etwa bei der Erledigung von Formalitäten scheitern.

Sorge um steigende Armutsquote

Die Situation bereite dem Kanton Sorgen, sagte Staatsrat Demierre. «Es liegt uns am Herzen, dass sich das ändert», dies umso mehr, als ein Teil der Betroffenen trotz ihrer finanziellen und sozialen Notlage keine Unterstützung in Anspruch nehme. So fühlten sich die Betroffenen zunehmend isoliert.

Mit den Caritas-Beratungen in den grösseren Freiburger Städten soll das Risiko der Nichtinanspruchnahme von Leistungen erkannt und reduziert werden.

Armutsrisiko durch Covid-19 verstärkt

Die Armutsquote im Kanton liegt bei 2,2 Prozent. Insgesamt befinden sich 6513 Personen oder 4056 Haushalte in einer Armutssituation. Für mehr als 25'000 Personen oder 8 Prozent der Freiburger Bevölkerung besteht ein «unmittelbares» Armutsrisiko, das durch den Covid-19, aber auch durch andere Krisen, wie die Inflationskrise, verstärkt wird.

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