Wegen der Taliban-Herrschaft in Afghanistan befinden sich Tausende auf der Flucht. Trotzdem rechnet der Bund nicht mit einer grossen Flüchtlingswelle.
Afghanistan
In der Schweiz wird keine Flüchtlingswelle aus Afghanistan erwartet. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Taliban-Herrschaft befinden sich Afghanen weiterhin auf der Flucht.
  • Afghanische Flüchtlinge versuchen, illegal über die Schweizer Grenze zu gelangen.
  • Der Bund rechnet jedoch nicht mit einer grösseren Flüchtlingswelle aus dieser Region.

Der Bund rechnet nach dem Taliban-Umsturz in Afghanistan nicht mit einer grösseren Flüchtlingswelle aus dieser Region. Die Entwicklung der Asylgesuche ab 2022 hänge aber stark davon ab, wie sich die Lage vor Ort entwickle.

Das heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort des Bundesrats auf einen Vorstoss des Walliser SVP-Nationalrats Jean-Luc Addor. Die Regierung bekräftigt damit ihre Einschätzung der vergangenen Wochen.

Afghanistan
Hunderte von Menschen hoffen vor einem Evakuierungskontrollpunkt auf dem Gelände des Flughafens von Kabul auf ihre Rettung. Foto: Wali Sabawoon/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet mit einer leichten Zunahme der Anzahl der Asylgesuche afghanischer Staatsangehöriger in der Schweiz. «Dabei dürfte es sich grösstenteils um Personen handeln, die sich schon länger in südosteuropäischen Staaten aufgehalten haben.»

Migrationswelle aus Afghanistan ist «nicht sehr wahrscheinlich»

Eine grössere Migrationswelle aus Afghanistan nach Europa betrachtet das SEM als «nicht sehr wahrscheinlich». Eine Flüchtlingswelle könne aber auch nicht ausgeschlossen werden.

Ende September 2021 befanden sich 1260 afghanische Asylsuchende mit N-Ausweis im Asylprozess. Hinzu gekommen sind zudem 11'542 vorläufig Aufgenommene mit Ausweis F aus Afghanistan.

In den vergangenen Tagen berichteten verschiedene Medien, dass immer mehr afghanische Flüchtlinge versuchen, illegal über die Schweizer Grenze zu gelangen. Seit dem Sommer wurden gemäss aktuellen Zahlen des Bundes Hunderte Menschen von den Grenzbehörden aufgegriffen.

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