Mit 502 Tonnen gefangenem Fisch ist der Gesamtertrag der Fischerei im Genfersee 2021 deutlich zurückgegangen.
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Den 129 Berufsfischern vom Genfersee gingen im vergangenen Jahr 8 Prozent weniger Fische ins Netz. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gesamtertrag der Fischerei im Genfersee 2021 ist zurückgegangen.
  • Grund ist insbesondere ein Abnahme bei den Felchen.
  • Auch Seesaibling und Forelle pflanzen sich schlechter fort.

Mit 502 Tonnen gefangenem Fisch ist der Gesamtertrag der Fischerei im Genfersee 2021 zurückgegangen. Im Vergleich zu 2020 um 8 Prozent und im Vergleich zu 2015 mehr als die Hälfte. Grund ist insbesondere ein Abnahme bei den Felchen.

«Seit 2015 beobachten wir einen mit einer schlechten Reproduktion verbundenen Rückgang der Felchenpopulation.» Dies sagte der Biologe Yvon Crettenand von der Walliser Dienststelle für Jagd und Fischerei am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Auch Seesaibling und Forelle pflanzen sich schlechter fort, wenn auch in geringerem Ausmass und wegen anderen Ursachen. Für den Rückgang der Reproduktion gibt es mehrere mögliche Gründe. Die Winter sind nicht mehr hart genug, die Sauerstoffversorgung tiefer Gewässer findet nicht mehr statt und aus einigen Salmonideneiern schlüpfen keine Tiere, sagt der Wissenschaftler.

Quagga-Muschel am Grund des Sees

Auch die Quagga-Muschel, eine exotische Spezies ohne Fressfeinde, die am Grund des Sees lebt, trägt seinen Teil dazu bei. «Durch die Filterung des Wassers hält dieser unerwünschte Neozoon Phosphor zurück. Sie hat damit negative Auswirkungen auf das Wachstum, die Menge und die Qualität von Phytoplankton und de facto Zooplankton.»

Lavaux
Blick vom Genfersee auf das Lavaux. - Keystone

Zahlenmässig sind die Fänge von Saibling und Forelle in den letzten drei Jahren mehr oder weniger stabil geblieben: 13 Tonnen Saibling (12 im 2020 und 17 im 2019) und 6 Tonnen Forelle wurden im Jahr 2021 (8 im 2020 und 7 im 2019) gefangen. Dies teilte die Internationalen Kommission für die Fischerei im Genfersee am Donnerstag mit.

2021 fingen die 129 Berufsfischer und etwa 6200 Hobbyfischer im Genfersee 195 Tonnen Felchen. Verglichen mit 203 Tonnen im Jahr 2020. Im Jahr 2015, einem Rekordjahr, waren es 1145 Tonnen.

Egli als meist gefangener Fisch

Egli war 2021 mit 241 Tonnen (253 Tonnen im Jahr 2020) wie in den Vorjahren der meist gefangene Fisch. Die Hechtfänge gingen mit 21 Tonnen im Jahr 2021 weiter zurück. Verglichen mit 29 im Jahr 2020 und 39 im Jahr 2019.

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Berufsfischer Jeremie Clerc zieht in Prangins VD ein Netz mit Egli auf das Boot. (Archivbild) - keystone

Der Fang von Signalkrebsen ging von 17 Tonnen im Jahr 2018 auf 3 Tonnen im Jahr 2021 zurück. Es sei schwer zu sagen, ob die Population dieser invasiven Art zurückgeht oder ob sich die Fischer davon abgewandt haben.

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