Fisch-Sterben: Heimlich gefilmt – Blausee-Chef verurteilt!

Das Regionalgericht Oberland hat den Blausee-Chef Stefan Linder verurteilt. Wegen des Fischsterbens hatte er auf dem Steinbruch-Gelände heimlich gefilmt.

Blausee
Blausee-Chef Stefan Linder wurde zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Blausee-Chef Stefan Linder ist vom Regionalgericht Oberland verurteilt worden.
  • Bestraft wurde er wegen Hausfriedensbruchs, Nötigung und illegalen Videoaufnahmen.
  • Linder muss eine bedingte Geldstrafe von 91'520 Franken und eine hohe Busse zahlen.

Das Regionalgericht Oberland in Thun hat Blausee-Chef Stefan Linder verurteilt. Er soll mehrfach Hausfriedensbruch begangen und den Geheim- und Privatbereich verletzt sowie eine Lastwagenfahrerin genötigt haben.

So habe er den Steinbruch Mitholz illegal betreten und dort Videoaufnahmen angefertigt. Linder wollte einen Zusammenhang zwischen dem Forellensterben in der Fischzucht-Anlage am Blausee 2018 und dem Steinbruch beweisen.

Stefan Linder
Stefan Linder wollte einen Zusammenhang zwischen einem Forellensterben und dem Steinbruch Mitholz beweisen. - Keystone

Der Verwaltungsratspräsident der Blausee AG wurde vom Gericht zu einer bedingten Geldstrafe von 91'520 Franken verurteilt. Das berichtet «20 Minuten» unter Berufung auf eine Mitteilung des Steinbruchbetreibers SHB. Zudem muss Linder eine Busse von 22'880 Franken zahlen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Keine Hinweise auf Schuld des Steinbruchs am Fischsterben

Die SHB begrüsst die jüngste Entscheidung des Gerichts. «Die SHB nimmt mit Genugtuung vom Urteil Kenntnis», schreibt sie in ihrer Medienmitteilung.

Warst du schon einmal am Blausee?

Einen Zusammenhang zwischen dem Fischsterben beim Blausee und dem Steinbruch schliesst die SHB inzwischen aus. Untersuchungen hätten keine Hinweise darauf ergeben.

Gutachten entkräften Verdacht

Der Wasserfluss zwischen Steinbruch und Blausee sei detailliert untersucht worden. Hydrogeologische Gutachten, Grundwassermessungen und Markierversuche durch den Kanton Bern hätten den Verdacht entkräftet.

Auch sei das Grundwasser auf dem Weg zwischen Steinbruch und Blausee bereits sehr stark verdünnt worden. Eine Fischvergiftung in der Zuchtanlage der Blausee AG sei nicht möglich gewesen.

Seit 2018 waren in der Zuchtanlage der Blausee AG zehntausende Forellen verendet. Blausee-Chef Linder vermutet, dass der Steinbruch Mitholz oberhalb des Sees dafür verantwortlich sei.

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Kommentare

User #5081 (nicht angemeldet)

Ganz schlimm in der Schweiz, es verenden 10000 Fische und derjenige der nach dem Schuldigen sucht wird verurteilt. Weil der Steinbruch nicht die Türen öffnen muss versucht es Lindner auf eigene Faust. Andrerseits bemüht man sich einen vierfachen Mörder vorzeitig zu entlassen. Mein Glaube an unser Rechtssystem stirbt.

User #4437 (nicht angemeldet)

Da sieht man den Filz. Da werden verbotenerweise lastwagenweise Giftstoffe im Steinbruch abgelagert. Aber derjenige der dieses Verbrechen veröffentlicht, wird verurteilt. Weshalb sitzt keiner der Steibruchbetreiber im Gefängnis? Nau.. bitte berichten

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