Blausee: Strafandrohung für prominente Besitzer
Der Streit um die Blausee-Fischzucht spitzt sich zu. Der Kanton Bern fordert Renaturierung, die Besitzer planen eine Edelkrebszucht. Das sorgt für Zündstoff.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Besitzer des Blausees sollen laut den Behörden das Gewässer aufwendig renaturieren.
- Diese jedoch wollen daraus lieber eine Edelkrebszucht etablieren.
- Die Behörden machen nun Druck, sonst droht eine hohe Strafe.
Seit dem Fischsterben 2018 gibt es am Blausee Streit um die dortige Fischzucht. Die drei prominenten Besitzer Stefan Linder, Philipp Hildebrand und André Lüthi legten die Anlage 2022 still.
Der Grund: Die Wasserkonzession war 2019 ausgelaufen und wurde nicht erneuert. Das Amt für Wasser und Abfall (AWA) forderte im April 2023 daraufhin die Wiederherstellung des ursprünglichen Gewässerzustands.
Sie verlangt nun, den Fürtbach bis 15. Juli zu renaturieren. Andernfalls droht eine teure Ersatzvornahme auf Kosten der Blausee AG. Das berichtet der «Sonntagsblick».

Edelkrebszucht als Ausweg?
Die Blausee AG reagiert mit Plänen für eine Edelkrebszucht und reichte eine entsprechende Voranfrage ein.
«Wir sind an einem Konzept mit einer möglichen Edelkrebszucht im Bereich der Anlagen der Fürt», sagt Verwaltungsratspräsident Linder zum «SoBli». Bisher fehlt aber ein vollständiges Konzessionsgesuch.
Die Behörde bleibt hart: Wird die Frist nicht eingehalten, droht eine Busse.
Teure Renaturierung droht
Die Liste der geforderten Massnahmen ist lang und teuer: Die Behörde verlangt eine «ökologisch natürliche» Umgestaltung des Bachlaufs, variabel gestaltete Ufer und eine umfassende Begrünung.
Der Kanton macht klar: Wer nicht spurt, zahlt.
In zwei Monaten entscheidet sich, ob der Blausee zum Schauplatz einer Edelkrebszucht wird – oder der Streit weiter geht.