Beim Ausbau der A6 Richtung Bern wurde vor der Ausfahrt Muri-Gümligen BE ein 400 Tonnen schwerer Fels aus der Eiszeit, ein sogenannter Findling, gefunden. Dieser ist grösser als erwartet und muss für den neuen Pannenstreifen verschoben werden.
Findling entpuppt sich als Eisberg. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Ausbauarbeiten der Ausfahrt Muri-Gümligen auf der A6 im Kanton Bern wurde ein gigantischer Findling entdeckt.
  • Dieser ist denkmalgeschützt und muss deshalb als ganzes Stück verschoben werden.
  • Durch den Findling entstehen Zusatzkosten, behindert werden die Bauarbeiten aber nicht.

Bereits 1970 wurde beim Bau der A6 in Muri-Gümligen BE ein Findling entdeckt. Während der Eiszeit vor gut 20’000 Jahren war das ganze Berner Mittelland mit Gletscher besetzt. Als das Eis wieder geschmolzen war sind gigantische Felsblöcke aus dem Ursprungsgebiet des Gletschers übrig geblieben, so auch neben der A6. Damals hat der Findling die Bauarbeiten nicht behindert und deshalb wurde er in die Böschung integriert und nicht verschoben.

Findling entpuppt sich als Eisberg

Knapp 50 Jahre später beim Ausbau der Autobahnausfahrt Muri-Gümligen entpuppt sich der erratische Block jedoch als Eisberg, wie Mark Siegenthaler, Sprecher des Bundesamt für Strassen (Astra) gegenüber Nau erzählt: «Wir hatten bei der Projektierung der aktuell stattfindenden Arbeiten geschätzt, dass der Stein etwa 120 Tonnen schwer sein müsste. Bei den Bauarbeiten haben wir jedoch festgestellt, dass der Findling etwa vier Mal so schwer sein muss, nämlich 400 Tonnen.»

Da sich der gigantische Fels auf dem Gebiet des neuen Pannenstreifen befindet muss er als ganzer Stück um einige Meter verschoben werden, sprengen kann man ihn nicht da er denkmalgeschützt ist. Wann und wie genau das passiert ist aber noch unklar. «In etwa ein bis zwei Wochen wissen wir mehr. Sicher ist aber, dass der Fels nicht mit dem Kran weggehoben werden kann, da er zu schwer ist. Wir müssen wahrscheinlich mit Hydraulik arbeiten und zerst Fundamente bauen. Schlussendlich läuft der Transport aber ähnlich wie beim Verschieben von Häusern und Brücken ab», so Siegenthaler.

Durch den Findling entstehen sicher Zusatzkosten beim Ausbau der Autobahn, verzögert werden die Bauarbeiten aber nicht.

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