Der falsche Einsatz von Insektiziden führt zu einem Bienensterben. Dem Bienengesundheitsdienst Apiservice sind 2020 17 Fälle gemeldet worden.
Bienensterben
Die Attraktivität von Spargelblüten für Bienen wird oft unterschätzt. Der Einsatz eines Insektizids auf einem Spargelfeld führte 2020 auf einem benachbarten Bienenstand zu einem hohen Totenfall. - sda - Apiservice
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund drei Prozent der Imker beobachteten im letzten Jahr Fälle von Bienenvergiftungen.
  • Dabei war eine der Ursachen dafür die Fehlanwendungen von Insektiziden.

Dem Bienengesundheitsdienst Apiservice sind im letzten Jahr 17 Verdachtsfälle von Bienenvergiftungen gemeldet worden. Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Rund drei Prozent der Imker haben laut einer Umfrage auf ihrem Bienenstand Vergiftungssymptome beobachtet.

Fehlanwendungen von Insektiziden standen unter anderem hinter den fünf Vergiftungen, die der Bienengesundheitsdienst im Jahr 2020 nachgewiesen hat. Das teilte Apiservice am Mittwoch mit.

Bienensterben wegen Einsatz eines Insektizids auf Spargelfeld

Eine der bestätigten Vergiftungen hing mit dem Einsatz des Insektizids Zeta-Cypermethrin auf einem Spargelfeld zusammen. Auf einem benachbarten Bienenstand kam es in der Folge bei einem von vier Völkern zu einem hohen Totenfall.

Apiservice geht davon aus, dass das Produkt zum falschen Zeitpunkt, also während des Bienenflugs, angewendet wurde. Dies entspricht nicht der Sicherheitsauflage des Produktes.

Bienensterben
Eine der Vergiftungen hing mit dem Einsatz des Insektizids Zeta-Cypermethrin auf einem Spargelfeld zusammen. (Symbolbild) - Keystone

Laut Apiservice hätte der sachgerechte Umgang mit zugelassenen bienengiftigen Wirkstoffen die fünf nachgewiesenen Fälle verhindern können. Das Berücksichtigen von Sicherheitsauflagen beim Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln sei dabei genauso wichtig wie die korrekte Anwendung von Bioziden.

Zusätzlich zu den fünf bestätigten Vergiftungen wurden sieben weitere Bienenproben untersucht. Eine Probe war rückstandsfrei, sechs Proben enthielten zwar Wirkstoffe, die Rückstandsmengen und die Wirkstoffarten konnten aber das Bienensterben nicht erklären. Fünf Meldungen seien zudem wahrscheinlich auf Varroatose, die chronische Bienen-Paralyse oder unbekannte Faktoren zurückzuführen, schreibt Apiservice.

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