Der Anteil an Religionslosen in der Schweiz nimmt weiterhin zu. Noch vor 50 Jahren gehörten nahezu 100 Prozent einer der beiden Landeskirchen an.
Religion
Die Symbole der fünf Weltreligionen: 29 Prozent fühlen sich keiner Religion zugehörig (Symbolbild) - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • 29,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind ohne Religionszugehörigkeit.
  • Das Christentum verzeichnet 2019 einen Rückgang um 1,3 Prozent.
  • Die Anzahl der Hinduisten und der Buddhisten in der Schweiz bleibt nahezu unverändert.

Die Erosion der Religion hält in der Schweiz weiter an: 2019 gehörten 29,5 Prozent der über 15-Jährigen keiner Religion an, das sind 1,6 Prozentpunkte mehr als im Jahr davor. Dabei sind Ausländer weitaus häufiger ohne Religion als Schweizer.

35,1 Prozent von ihnen sind gemäss neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik vom Dienstag ohne religiöse Zugehörigkeit. Das sind 1,7 Prozentpunkte mehr als im Jahr davor.

Bei den Schweizern sind es 27,6 Prozent, ein Plus von 1,5 Prozentpunkten. Besonders hoch ist der Anteil der Religionslosen unter den Akademikern, wo er 43,7 Prozent beträgt. Und im obersten Management, wo jeder Dritte ohne Religionszugehörigkeit auskommt.

Drastischer Rückgang seit 50 Jahren

Insgesamt waren 22,5 Prozent der in der Schweiz wohnenden Erwachsenen im Jahr 2019 evangelisch-reformiert und 34,4 Prozent römisch-katholisch. Das entspricht einem Rückgang von 0,6 respektive 0,7 Prozentpunkten. 1970 hatten noch praktisch 100 Prozent einer der beiden Landeskirchen angehört, Reformierte waren leicht in der Überzahl.

Nachdem die Zahl der Angehörigen islamischer Glaubensgemeinschaften 2018 leicht zurückgegangen war, legte sie wieder geringfügig zu: Musliminnen und Muslime stellen nun 5,5 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung gegenüber 5,3 Prozent im Jahr davor.

Ruckläufige Glaubenszugehörigkeit spiegelt sich in Praxis

Jüdische Gemeinschaften machen 0,2 Prozent der Bevölkerung aus, nicht einmal halb so viel wie Hinduisten und Buddhisten. Deren Anteil beträgt 0,6 beziehungsweise 0,5 Prozent - alles unverändert gegenüber dem Vorjahr.

Die allgemein rückläufige Glaubenszugehörigkeit spiegelt sich auch in der Praxis: Mehr als ein Drittel der in der Schweiz wohnenden Erwachsenen besucht nie einen Gottesdienst. 45 Prozent haben in den zwölf Monaten vor der Befragung nicht gebetet. Immerhin ein Viertel hält täglich Zwiesprache mit Gott.

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