Die Umwelt-Aktivisten von Extinction Rebellion versuchen seit Montag, Zürich «lahmzulegen». Dem anwesenden Gewerbe fehlt durch die Aktionen die Kundschaft.
Video von Montag, 4. Oktober: Die Demonstration von Extinction Rebellion aus Vogelperspektive. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Klima-Aktivisten von Extinction Rebellion versuchen, Zürich lahmzulegen.
  • Für das angrenzende Gewerbe führen die Demos zu bis zu 60 Prozent Umsatzeinbussen.
  • Für den Rest der Woche sind weitere Demos geplant.

Seit Anfang Woche versuchen die Aktivisten von Extinction Rebellion in Zürich, die Aufmerksamkeit stärker auf den Klimawandel zu lenken. Sie blockierten dafür unter anderem die Uraniastrasse. Am Montag per Sitzblockade, am Dienstag mit einem riesigen Gerüst mitten auf der Strasse.

Anfangs Oktober legte Lina mit einer anderen Klimaaktivistin den Verkehr in Zürich lahm. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin/ Drone-Air-Media.ch

Für das angrenzende Gewerbe sind die Aktionen mühsam. Denn die Demo wird von einem grossen Polizeidetachement und vielen Schaulustigen begleitet. Auf dem Trottoir ist so kaum mehr Platz, viele Leute machen lieber einen Bogen um die Aktivisten.

Darunter leidet das Gewerbe.

Ladeneingang blockiert

Der Zugang zum Geschäft eines Betriebsinhabers, der anonym bleiben will, wurde durch das Polizeiaufgebot und die Absperrungen abgeschnitten. «Das hat sich natürlich schlecht auf das Tagesergebnis ausgewirkt», sagt er zu Nau.ch.

Räumung Uraniabrücke
Die Polizei beginnt an der Uraniastrasse mit Wegweisungen.
XR Zürich
Ein Aktivist wird weggetragen.
XR
Es werden immer mehr Personen weggetragen.
XR Zürich
Ein Aktivist wird von zwei Polizisten weggetragen.
Weggetragen
Erste Personen werden von der Polizei weggetragen.
XR Zürich
Die Aktivisten zeigen sich standhaft.

Er unterstütze zwar die Ziele der Aktivisten, nicht aber ihre Methoden. «Bei allem Verständnis für das Anliegen, mit solchen Aktionen nimmt man auch negative Reaktionen bewusst in Kauf», glaubt der Zürcher. Immerhin: An den Regentagen sei ohnehin schon weniger Laufkundschaft unterwegs als sonst.

Bis zu 60 Prozent weniger Umsatz

Auch bei den grösseren Ketten beklagt man weniger Kunden. Jelmoli versichert auf Anfrage, dass einem das Klima sehr am Herzen liege. «Aber es ist klar, solche Aktionen haben auch eine Kehrseite.»

jelmoli
Das Kaufhaus Jelmoli. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EQ IMAGES/ANDY MUELLER

Für ein anderes grosses Kleidergeschäft an der Bahnhofstrasse war es umsatztechnisch kein guter Tag. «Wir hatten weniger Kunden im Geschäft», schreibt der Filialleiter, der anonym bleiben will, auf Anfrage.

Ob es einen direkten Zusammenhang mit den Demonstrationen gibt, kann er nicht sagen. Aber: «Es war schon viel los vor der Tür». Andere Ladenbesitzer haben Umsatzeinbussen von bis zu 60 Prozent registriert.

Was halten Sie von der Aktion von Extinction Rebellion?

Am Mittwoch versuchte die Polizei, die Aktionen bereits im Keim zu ersticken. Ab Mittag hinderte sie Aktivisten daran, den Hauptbahnhof zu verlassen. Eine erneute Blockierung von Strassen konnte so umgangen werden, mindestens 15 Personen wurden verhaftet. Heute Donnerstag sind ebenfalls Aktionen angekündigt – wenn auch nur im ganz kleinen Rahmen.

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