Wolfang Beltracchi wurde als Kunstfälscher bekannt. Der heute 70-Jährige sass sechs Jahre im Gefängnis. Nun wird sein Leben verfilmt – als Komödie.
Deutscher Künstler und ehemaliger Kunstfälscher: Wolfgang Beltracchi.
Deutscher Künstler und ehemaliger Kunstfälscher: Wolfgang Beltracchi. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das aussergewöhnliche Leben von Wolfgan Beltracchi soll als Komödie verfilmt werden.
  • Den Zuschlag erhielt ein deutscher Produzent, Netflix ging leer aus.

Der ehemalige Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi (70) lässt sein Leben verfilmen - als Komödie. «Wir haben unsere Filmrechte verkauft», sagte Beltracchi der Deutschen Presse-Agentur. Viele Jahre habe er mit grossen amerikanischen Firmen verhandelt. Auch Netflix habe für eine Serie Angebote gemacht.

Den Zuschlag habe schliesslich aber der deutsche Produzent Thomas Schühly erhalten. Schühly hatte mit Rainer Werner Fassbinder zusammengearbeitet und auch Filme wie «Der Name der Rose» und der «Der Totmacher» produziert.

Ehemaliger Kunstfälscher Beltracchi in Luzern
Der ehemalige Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi steht in seinem Atelier am Vierwaldstätter See vor einem unfertigen Bild. Beltracchi löste einen der grössten Kunstfälscher-Skandale Deutschlands aus. Vor zehn Jahren wurde der «Fälscherfürst» verurteilt, Anfang 2015 aus der Haft entlassen. - dpa

Regisseur soll der Belgier Jaco Van Dormael werden. Dessen Komödie «Das brandneue Testament» über Gott, der als cholerisches Scheusal mit seiner Familie in Brüssel lebt, hatte Beltracchi nachhaltig beeindruckt.

Johnny Depp in der Hauptrolle?

«Wir können jeden kriegen für den Film, das haben wir in der Vorbereitung festgestellt», sagte Beltracchi. «Alle wollen da mitmachen.» Bei der Hauptrolle habe er an Johnny Depp (58) gedacht. «Aber der ist jetzt natürlich auch schon ein bisschen älter.». Der Film beginne ja schon in den 1970er Jahren, als Beltracchi gut 20 Jahre alt war.

Der Film solle ein «richtig schöner grosser toller Kinofilm» werden mit Spass, einer Liebesgeschichte, Crime, Spannung - und Satire. «Man kann diesen Kunstmarkt ja nicht ernst nehmen», so Beltracchi. «Wer den ernst nimmt, der muss ja verrückt sein.»

Beltracchi war vor zehn Jahren in Köln wegen Millionenbetrugs zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Anfang 2015 wurde er aus der Haft entlassen. Er hatte mit seiner Frau jahrelang gefälschte Bilder von Avantgarde-Malern wie Max Ernst, Heinrich Campendonk oder Max Pechstein in den Kunstmarkt geschleust. Inzwischen leben die Beltracchis in der Schweiz.

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