Der Frauenanteil in den ETH-Institutionen kommt nicht wirklich vom Fleck. Nun hat der ETH-Rat eine neue Gender-Strategie verabschiedet. Sie beinhaltet, dass die Institutionen künftig 13 Millionen Franken pro Jahr für die Gleichstellung einsetzen sollen.
ETH Milliardär
Studenten der ETH Zürich wollen die Mensa wegen der Preise boykottieren. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ETH-Rat will mit der neuen Gender-Strategie mehr bieten als nur eine Förderung der Kinderbetreuung.
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Geplant sind vielmehr Massnahmen, die einen Kulturwechsel bringen sollen.

Wichtige Aspekte seien die Sensibilisierung gegenüber geschlechtsbezogenen Vorurteilen und Geschlechts-Stereotypen sowie Massnahmen gegen unangemessenes Verhalten, teilte der ETH-Rat am Freitag mit. In der Vergangenheit wurden mehrfach Vorwürfe wegen sexueller Belästigung und Mobbing publik.

Mit der neuen Gender-Strategie sollen die ETH-Institutionen neu auch «quantitative Zielwerte» definieren, also eine Frauenquote für das wissenschaftliche, administrative und technische Personal. Wie hoch diese Zielwerte seien sollen, ist noch offen.

Ziel der neuen Gender-Strategie des ETH-Bereichs für die Jahre 2021 bis 2024 ist gemäss ETH-Rat einerseits eine Erhöhung des Frauenanteils in Lehre und Forschung, vor allem in Führungspositionen. Andererseits werde ein Fokus auf die Chancengleichheit von Frau und Mann gelegt.

Je höher die Stufe, desto tiefer ist in den ETH-Institutionen nach wie vor der Frauenanteil. In Führungspositionen der ETH Zürich war im Jahr 2019 nur jede vierte Person weiblich. Bei den Professuren lag der Anteil bei rund 15 Prozent, bei den Neuberufungen immerhin bei rund 22 Prozent. Knapp 40 Prozent waren es bei den Neuberufungen zu Assistenzprofessuren.

Neben der ETH und der EPFL umfasst der ETH-Bereich die Forschungsanstalten Paul Scherrer Institut, die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) sowie die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag). Sie erhalten ihre Mittel mehrheitlich vom Bund.

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