Nach dem Tod von Pfarrer Ernst Sieber spricht erstmals seine Frau Sonja über seine letzten Tage. Die Familie will sein Engagement für Obdachlose und Randständige weiterführen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Frau von Ernst Sieber spricht das erste Mal nach seinem Tod.
  • Die Familie des Pfarrers will sein Engagement für Suchtkranke und Randständige weiterführen.
  • Siebers Vermächtnis soll an eine neue Generation weitergegeben werden.
Mit dem Pfuusbus schenkte Ernst Sieber Obdachlosen ein Dach über dem Kopf.
Mit dem Pfuusbus schenkte Ernst Sieber Obdachlosen ein Dach über dem Kopf. - Keystone

«Dank möge so gross sein, dass er weit über meinen Tod hinausreicht bis zum Herzen Gottes», so die letzten Worte, die Ernst Sieber kurz vor seinem Tod für seine Familie niederschrieb. Am Samstag ist er mit 91 Jahren verstorben. Sein Leben lang hatte er sich um Obdachlose gekümmert, ebenso um Suchtkranke und Randständige.

«Wir haben ihn heiss geliebt», sagt seine Frau Sonja zu «Tele Züri». Die Familie war kurz vor seinem Tod noch bei ihm. Danach sei er friedlich eingeschlafen. «Ich versuche tapfer zu sein, auch Ernst zuliebe – ich bin von Natur aus keine Jammertante», sagt Sonja.

Mehrere Wochen vor seinem Tod habe ihn die Kraft verlassen, aber er sei trotzdem ganz achtsam gewesen. «Er war müde, aber ich habe jedes seiner Worte verstanden. Die Kinder haben mit mir mehrstimmig gesungen und er hat ganz leise mitgesummt», sagt Sonja.

«Wir machen weiter»

«Es ist unsere Aufgabe, die Arbeit, die Persönlichkeit, Sinn und Geist einer neuen Generation zu vermitteln», sagt Christoph Zingg, Gesamtleiter Sozialwerke Pfarrer Sieber. Für die Stiftung arbeiten 180 Angestellte und 100 Freiwillige. Sie verfügt über ein Gesamtbudget von 22 Millionen Franken, davon sind sieben Millionen Spendengelder. Sieber hat 14 Einrichtungen betreut und den Pfuusbus ins Leben gerufen. Seine Familie will sein Erbe weiterführen. «Ernst ist tot, aber wir machen weiter.»

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