Erlen TG: Reinigungsmittel gelangt in Bach – Hunderte Fische sterben

Vivian Balsiger
Vivian Balsiger

Weinfelden,

Vergangenen Donnerstag verunreinigten Reinigungs- und Flockungsmittel den Tobelbach in Erlen TG. Dabei starben mehrere hundert Fische.

Tobelbach
Am Donnerstag gelangten giftige Substanzen in den Tobelbach, einen Seitenbach der Aach, und führten zum Tod hunderter Fische. - Kapo TG

Das Wichtigste in Kürze

  • Vergangenen Donnerstag gelangten Reinigungs- und Flockungsmittel in den Tobelbach TG.
  • Durch die Verunreinigung verstarben Hunderte von Fischen.
  • Der Schaden verursachte Kosten von mehreren zehntausend Franken.

Am letzten Donnerstag kam es im Erler Tobelbach zu einer folgenschweren Verschmutzung: Reinigungs- und Flockungsmittel gelangten von einem Firmenareal an der Fabrikstrasse über einen Meteorschacht ins Gewässer

Mit dramatischen Folgen: Mehrere hundert Fische wurden vergiftet und verstarben.

Eine Anwohnerin bemerkte das Geschehen und schlug am Samstagmorgen Alarm. Sie informierte die Kantonale Notrufzentrale in Frauenfeld. Kurz darauf rückte die Feuerwehr Erlen – unterstützt von umliegenden Feuerwehren– aus, wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet.

Die Einsatzkräfte taten alles, um die schlimmsten Folgen der Verschmutzung abzuwenden. Doch für Hunderte von Fischen kam jede Hilfe zu spät.

Schmerle, Gründlinge und Bachforellen verschiedensten Alters – von winzigen Sömmerlingen bis zu zweijährigen Tieren – verendeten qualvoll im vergifteten Wasser.

Witterung hat Fische gerettet

Einziger Lichtblick: die Witterung. Wie das Amt für Umwelt der Zeitung erklärt, hätten noch viel mehr Fische sterben können. Doch viele ältere und grössere Fische waren bereits in kühlere Gewässer abgewandert und entgingen so dem Tod.

Solch starke Gewässerverschmutzungen treffen oft nicht nur die Tier-, sondern auch die Pflanzenwelt. In Erlen ist die Fauna jedoch einigermassen glimpflich davongekommen: Laut dem Amt für Umwelt sind keine negativen Auswirkungen auf die Vegetation zu erwarten.

Wer sollte für die entstandenen Kosten aufkommen?

Trotz der Verschmutzung erholt sich der Fischbestand im Tobelbach: Dies geschieht primär durch eine natürliche Regulation.

Zusätzlich plant die Jagd- und Fischereibehörde im Frühling einen Besatz mit jungen Bach- und Seeforellen. Da der Tobelbach als fischreiches Gewässer gilt, dürften sich im betroffenen Abschnitt schon bald wieder viele Fische tummeln.

Die Verschmutzung bleibt nicht nur ökologisch, sondern auch finanziell spürbar: Allein Einsatz- und Entsorgungskosten schlagen mit mehreren zehntausend Franken zu Buche. Auch die Fischerei verzeichnet Verluste – rund 1000 Franken in den kommenden drei Jahren.

Kommentare

User #5993 (nicht angemeldet)

Ich hoffe diese Firma bezahlt die neuen Fische!

User #1905 (nicht angemeldet)

Ohje, du, ich krieg mein günstiges Pangasiusfilet auch so vom Grossverteiler ☝️. Mir doch egal, was mit diesen einheimischen, ökologisch wertvollen Fischlis passiert ist - Gruss der 0815-CH-Kunde

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