EKS-Synode beschliesst Schutzstandards gegen Missbrauch
Die evangelisch-reformierte Kirche Schweiz führt Schutzstandards gegen Missbrauch ein. Sie legen Mindestanforderungen für Prävention und Meldemanagement fest.

Die Synode der evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) hat neue Schutzstandards gegen Missbrauch verabschiedet. Damit erhalten die Mitgliedkirchen einen Rahmen zur Prävention von sexuellem, körperlichem, psychischem und spirituellem Missbrauch, wie es in einer Mitteilung der EKS vom Montag hiess.
Die Standards definieren demnach klare Mindestanforderungen für Schutzkonzepte etwa in den Bereichen Personalführung, Meldemanagement und Intervention. Zudem beschloss die Synode den Aufbau einer jährlichen Erfassung von Meldungen in den Mitgliedkirchen. Der erste Bericht ist für 2027 geplant und soll die Bereiche sexuelle, psychische und spirituelle Integrität abdecken.
Missbrauchs-Aufarbeitung: Eine Herausforderung für die Kirche
Der Rat der EKS wollte schon im vergangenen Jahr in einer breit angelegten Studie den sexuellen Missbrauch aufarbeiten. Doch das Kirchenparlament wies den Vorschlag zurück mit dem Argument, das sei Aufgabe des Bundes.
Untersuchungen in Deutschland hatten gezeigt, dass nicht nur in der katholischen, sondern auch in der evangelischen Kirche sexueller Missbrauch weit verbreitet vorkam.