Christkatholische Kirche will Konzept gegen Missbrauch erarbeiten
Die Christkatholische Kirche der Schweiz plant Präventionsmassnahmen gegen Missbrauch und sexualisierte Gewalt.

Die Christkatholische Kirche der Schweiz will zur Prävention von Missbrauch und sexualisierter Gewalt ein Konzept und Schulungen erarbeiten. An ihrer Nationalsynode vom Freitag und Samstag in Bern wurde zudem ein struktureller Um- und Ausbau der Kommunikation beschlossen.
Seit der Amtseinsetzung von Bischof Frank Bangerter im Herbst 2024 werde der Prozess der Zukunftsgestaltung von Bischof und Synodalrat vertrauensvoll, konsequent und umfassend vorangetrieben, heisst es in einer Medienmitteilung der Christkatholischen Kirche zur Synode.
Bischof und Synodalrat hätten die Kommunikation als strategisch wichtig für die Kirche definiert. Ein struktureller Um- und Aufbau sei hier nötig, um einen wirkungsvollen Einsatz der erheblichen finanziellen und personellen Mittel zu erreichen. Mediensprecher ist Michael Lauber.
Kommunikationsstrategie als Schlüssel
Prävention von Missbrauch sowie Bekämpfung sexualisierter Gewalt sind «Permanentleistungen» laut Medienmitteilung. Das erfordere eine Verankerung entsprechender Abläufe wie Meldewesen oder Beschwerdestellen innerhalb kirchlicher Strukturen sowie eine Beeinflussung der Führungs- und Fürsorgekultur. Als Landeskirche wolle man diese Verantwortung wahrnehmen.
Auf Anfrage erklärte Lauber, dass es in den 1960er-Jahren einen Fall von Missbrauch gegeben habe. Der damaligen Pfarrperson sei nahegelegt worden, zu kündigen. Diese Kündigung sei dann auch erfolgt.
Historischer Missbrauchsfall aufgedeckt
«Damals gab es keine Strukturen zum Auffangen des Opfers, eine systematische Herangehensweise an die schwierige Problematik fehlte», erklärte Lauber. Zurzeit verfüge die Christkatholische Kirche der Schweiz über einen Leitfaden. Die Kirche sei daran, das Thema Prävention und Missbrauchsbekämpfung anzupassen.