Dem BAG wurde vorgeworfen, es habe auf eine eigene Impfstoff-Produktionslinie bei Lonza verzichtet. Nun stellt sich heraus, dass es das Angebot gar nicht gab.
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Das Pharmaunternehmen Lonza in Visp VS produziert den Corona-Impfstoff des Herstellers Moderna. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Lonza in Visp wird der Corona-Impfstoff für den Hersteller Moderna produziert.
  • Dem Bund sei gar eine eigene Produktionslinie angeboten worden, hiess es letzte Woche.
  • Es war eine Fehlinformation: Das Angebot hat gar nie bestanden.

Bundesrat Alain Berset musste letzte Woche an einer Medienkonferenz erklären, weshalb der Bund ein attraktives Angebot aus dem Wallis ablehnte. Dem BAG sei eine eigene Produktionslinie des Moderna-Impfstoffs bei Lonza in Visp angeboten worden. Das verkündete der «Tages Anzeiger».

Mit dieser Produktion hätte die Schweiz ihren Impfstoff-Bedarf innert kürzester Zeit abdecken können, so die Behauptung. Doch das Bundesamt habe darauf verzichtet. Der Aufschrei war gross, die Reaktionen gewaltig.

Alain Berset Lonza Moderna
Bundesrat Alain Berset dementierte eine allfällige Offerte von Lonza. - Keystone

Berset dementierte, erklärte vor den Medien, dass es dieses Angebot nie gegeben hätte. Wirklich? Ja!

Seine Aussage wird heute bestätigt. Der «Tages Anzeiger», der über das exklusive Impfproduktions-Angebot berichtet hatte, nimmt seine Behauptungen zurück.

Neue Recherchen würden zeigen, dass dem Bund gar keine eigene Produktionsanlage für den Moderna-Impfstoff bei Lonza angeboten worden war, schreibt der «Tagi».

Es sei bei den Gesprächen im Frühjahr 2020 lediglich um das Angebot einer staatlichen Mitfinanzierung gegangen.

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Bei Lonza wird Moderna-Corona-Impfstoff hergestellt. Hier ein Gebäude in Basel. - Keystone

Bundesrat Alain Berset habe die Idee einer direkten staatlichen Finanzspritze in Visp aber verworfen.

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