In Visp stellt das Pharmaunternehmen Lonza den Corona-Impfstoff von Moderna her. Die Produktion des Wirkstoffes hat bereits begonnen.
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Das Prodkutions-Werk von Lonza in Visp. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Oberwallis in Visp wird der Moderna-Impfstoff bereits im kleinen Rahmen produziert.
  • Swissmedic hat dem zuständigen Pharmakonzern Lonza grünes Licht gegeben.
  • Moderna lässt den Impfstoff für gewisse Märkte in der Schweiz herstellen.

Der Corona-Impfstoff von Moderna ist zwar noch nicht von Swissmedic zugelassen. Aber das Pharmaunternehmen Lonza, das den Wirkstoff in Visp herstellt, hat einen wichtigen Meilenstein erreicht.

Swissmedic hat Lonza nach einer Inspektion der Anlagen eine Herstellungserlaubnis erteilt. In diesen Anlagen wird der Impfstoff derzeit in kleinem Massstab produziert.

Anlage auf «internationalem Qualitätsstandard»

Die US-Firma Moderna lässt den Wirkstoff, für bestimmte Märkte, von der Lonza in Visp im Oberwallis herstellen. Dazu benötigt das Unternehmen eine Herstellungserlaubnis vom Schweizerischen Heilmittelinstitut.

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Ein Mitarbeiter richtet Anfang Oktober eine Antikörper-Produktionslinie in einem Gebäude von Lonza in Visp VS ein. - Keystone

«Die Erlangung der notwendigen Betriebsbewilligungen ist Voraussetzung für die Herstellung des Impfstoffs. Und damit für die Prüfung des Zulassungsgesuchs durch Swissmedic.» Das erklärte die Aufsichtsbehörde am Mittwoch gegenüber Keystone-SDA.

Die Inspektoren, die ins Oberwallis geschickt wurden, kamen am 22. Dezember zum Schluss, dass am Standort Visp alle notwendigen Verbesserungen vorgenommen wurden. So soll die Anlage «den internationalen Qualitätsstandards entsprechen».

Anlage in Visp soll ausgebaut werden

Diese Genehmigung betreffe nur die derzeitigen Anlagen, solche, die eine Produktion im kleinen Massstab ermöglichen. Das sagte eine Lonza-Sprecherin, die sich nicht zur Anzahl der bisher produzierten Dosen äussern wollte.

Das Unternehmen arbeitet jedoch daran, seine Räumlichkeiten anzupassen, um die Produktionsrate zu erhöhen. Diese Erweiterungen unterliegen dann weiteren Inspektionen durch Swissmedic, wie das Bundesinstitut mitteilte.

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Das Logo von Swissmedic vor dem Sitz in Bern. Das Institut ist unter anderem für die Zulassung von Medikamenten zuständig. - Keystone

Im Moment müssen noch einige Details geklärt werden, bevor Lonza das geplante Produktionstempo erreichen kann. Ziel ist es, in Visp 300 Millionen Dosen pro Jahr zu produzieren. Darüber hinaus produziert Lonza in Portsmouth in den USA mehr als 100 Millionen Dosen.

Die USA erteilten am 18. Dezember die Genehmigung zur Verwendung des Impfstoffs von Moderna. Seitdem hat das US-Unternehmen bereits 18 Millionen Dosen an die amerikanischen Behörden geliefert. Am Mittwoch gab die Europäische Arzneimittelbehörde nach Pfizer/Biontech auch dem Impfstoff des US-Herstellers grünes Licht.

Bestellungen von allen drei Impfkandidaten

Trotz der hohen Dringlichkeit werte Swissmedic die wissenschaftlichen Daten nach den üblichen strengen Standards aus, hiess es bei der Zulassungsstelle. Sobald genügend Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität eines Impfstoffs vorlägen, werde Swissmedic die Zulassung erteilen. Die Sicherheit der Bevölkerung stehe an erster Stelle, hiess es.

Bislang hat die Schweiz insgesamt drei Millionen Dosen des von Swissmedic zugelassenen Impfstoffs von Pfizer/Biontech bestellt. Insgesamt wurden 7,5 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs reserviert. 5,4 Millionen Impfdosen wurden zudem beim britisch-schwedischen Konzern AstraZeneca bestellt.

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