Im August 2020 hat das Bezirksgericht Appenzell den ehemaligen Innerrhoder Staatsanwalt vom Vorwurf der mehrfachen Begünstigung freigesprochen. Am Dienstag wird nun der Fall in zweiter Instanz vom Innerrhoder Kantonsgericht beurteilt.
Kantonsgericht Innerrhoden
Die Kantonale Verwaltung des Kantons Appenzell Innerrhoden an der Marktgasse 2 in Appenzell wo sich das Bezirks- und das Kantonsgericht befinden, aufgenommen am 19. Oktober 2017. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 2017 verjährte der tragische Fall eines Lehrlings, der 2010 in seinem Lehrbetrieb in Appenzell in einem ungesicherten Warenlift umkam.

Der damalige Innerrhoder Staatsanwalt hatte ein Strafverfahren gegen den Geschäftsleiter, den Lehrmeister sowie den Lifthersteller wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet.

Der Fall wurde allerdings erst sechseinhalb Jahre später ans Bezirksgericht Appenzell überwiesen. Herbert Brogli, der zuständige Staatsanwalt, wurde daraufhin freigestellt. Ausserdem wurde gegen ihn wegen mehrfacher Begünstigung ermittelt, weil sich nie jemand für den Tod des Lehrlings vor Gericht verantworten musste.

Das Bezirksgericht Appenzell sprach Brogli im vergangenen August in allen Punkten frei. Der Beschuldigte habe in der Verfahrensleitung zwar teils erhebliche Fehler begangen, es sei aber nicht bewiesen, dass er eventualvorsätzlich gehandelt und das Verfahren absichtlich verschleppt habe.

Der ausserordentliche Staatsanwalt aus St. Gallen, der im «Fall Brogli» die Anklage führt, zog das Urteil ans Innerrhoder Kantonsgericht weiter. Der Prozess findet am Dienstag im Grossratssaal in Appenzell statt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TodStaatsanwaltGericht