Drohnen retten rund 6500 Rehkitze vor dem Mähertod

Keystone-SDA
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Bern,

Zwischen April und Juli haben 722 ehrenamtliche Drohnenteams mit 6451 geretteten Rehkitzen einen neuen Rekord bei der Rettung vor Mähmaschinen erzielt.

Drohnen
722 ehrenamtliche Drohnenteams haben mit Hilfe von Drohnen 6451 Rehkitze vor dem Tod durch landwirtschaftliche Mähmaschinen gerettet. (Archivbild) - sda

Mit Drohnen haben Freiwillige zwischen April und Juli 6451 Rehkitze vor dem Tod durch eine landwirtschaftliche Mähmaschine gerettet. Das ist ein neuer Rekord. Insgesamt standen 722 ehrenamtliche Drohnenteams im Einsatz.

Diese spürten die Jungtiere mit Drohnen mittels Wärmebildkameras im hohen Bewuchs auf den Feldern auf. Wie der Verein Rehkitzrettung Schweiz am Montag in seiner Bilanz mitteilte, stand einigen Teams die Drohnenflotte des Schweizer Tierschutzes zur Verfügung.

Die Freiwilligen leisteten 6300 Einsatztage. Dabei suchten sie 62'000 Hektaren Wiesland ab. Das sind 620 Quadratkilometer oder etwas weniger als die halbe Fläche des Kantons Aargau. Im Vorjahr fanden die Teams 5159 Kitze und brachten sie in Sicherheit.

Diese Rehkitzsaison war durch den warmen Frühling geprägt. Nach Angaben des Vereins führte dies dazu, dass die Rehgeissen vermehrt offene Wiesen mit hohem Gras zum Verbergen der Jungtiere nutzten. In nassen Jahren meiden sie die feuchten Wiesen eher und setzen die Jungtiere an geschützten Plätzen im Wald ab.

Wetter und Muttertiere erleichtern erfolgreiche Rehkitzrettung

Für die Rehkitzrettung ist es aufgrund des Verhaltens der Muttertiere und des Wetters gut möglich, dass viele Kitze auf Wiesen zur Welt kamen und sie deshalb so viele von ihnen retten konnte. Gleichzeitig begünstigte das trockene Wetter den Drohneneinsatz.

Rehgeissen bringen ihre Jungen häufig ins hohe Gras, wo sich diese verstecken. In den ersten Lebenswochen haben sie einen Duckreflex, der sie vor natürlichen Feinden schützt. Das birgt aber eine tödliche Gefahr: Bewegungslos ins Gras geduckt und praktisch unsichtbar, fallen sie Mähmaschinen zum Opfer.

Gemäss der Rettungsorganisation weist die offizielle Statistik alljährlich durchschnittlich rund 1500 beim Mähen getötete Rehkitze aus. Fachleute schätzen die Dunkelziffer deutlich höher. Um neue Rettungsteams zu rekrutieren, führt die Rehkitzrettung seit Montag in der ganzen Schweiz Informationsveranstaltungen durch.

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Kommentare

User #1649 (nicht angemeldet)

Das ist eine super Organisation. Wir spenden nur noch an sie.

User #1102 (nicht angemeldet)

Ein grosses Dankeschön an die Retter.

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