Dorf in Blatten VS evakuiert: Erstes Gipfelstück abgebrochen
In Blatten VS ist der Ostgrat in Bewegung geraten. Ein Teil des Gipfels ist abgebrochen, das ganze Dorf wurde evakuiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Blatten VS wurde wegen des drohenden Bergsturzes evakuiert.
- Ein Stück des Gipfels hat sich nun gelöst.
- Zwei bis fünf Millionen Kubikmeter Fels könnten ins Tal niedergehen.
Die Lage in Blatten VS spitzt sich dramatisch zu. Nach mehreren Felsabbrüchen am Kleinen Nesthorn droht ein massiver Bergsturz, wie «SRF» berichtet. Die Behörden haben das Dorf mit rund 300 Bewohnenden fast vollständig evakuiert.
Am Berg haben sich tiefe Risse geöffnet. Die Messgeräte zeigen eine Verschiebung von über 17 Metern. Bereits am Mittag sind weitere 100'000 Kubikmeter Fels abgebrochen.
Nun ist der Ostgrat in Bewegung geraten. Ein Stück des Gipfels ist abgebrochen.
Evakuierung in Rekordzeit
Die Bevölkerung musste das Dorf bis spätestens 11.30 Uhr verlassen. Die Evakuierung verlief laut Behörden planmässig und ohne Zwischenfälle. Nur die Gebiete Weissenried und Eisten sind aktuell nicht betroffen.
Experten rechnen mit bis zu fünf Millionen Kubikmetern Gestein, die ins Tal stürzen könnten. Die Gefahr eines grossen Felssturzes ist akut. Die Behörden erwarten, dass der Fels spätestens am Dienstag rutscht.

Kantonsgeologen haben in den vergangenen Tagen Kameras und GPS-Geräte installiert. Die Messungen zeigen eine rasante Beschleunigung der Bewegungen. In den letzten Tagen kam es immer wieder zu kleineren Felsstürzen und hörbaren Abbrüchen.
Ein Murgang, ausgelöst durch einen Felssturz am Kleinen Nesthorn, kam nur 500 Meter oberhalb des Dorfrands zum Stillstand. Die Behörden haben deshalb frühzeitig reagiert und das gesamte Dorf evakuiert.
Birchgletscher als Risikofaktor
Der Birchgletscher steht seit den 1990er-Jahren unter Beobachtung. Die aktuelle Gefährdungslage wird auch mit der Schneeschmelze in Verbindung gebracht, wie «SRF» berichtet. Die Experten hoffen, dass der Fels in kleinen Schüben abbricht, um grössere Schäden zu vermeiden.
Die Situation bleibt angespannt. Die Bevölkerung ist in Sicherheit, während Experten und Behörden das Geschehen weiterhin eng überwachen.