Blatten VS: Bergsturz «kann sich nur noch um Stunden handeln»

Ein Grossteil der Einwohnenden von Blatten VS muss das Dorf wegen eines drohenden Felssturzes verlassen. Laut Experten hat sich die Situation verschärft.

Gefahrengebiet
Das betroffene Gebiert in der Gemeinde Blatten VS. - Screenshot Alert Swiss

Das Wichtigste in Kürze

  • In Blatten VS droht ein Felssturz oder ein Erdrutsch.
  • Ein Grossteil der Einwohnenden muss nun evakuiert werden.
  • «Sofort Häuser räumen, packen sie das Nötigste», teilt die Gemeinde mit.

Blatten VS im Lötschental muss wegen Bergsturzgefahr fast vollständig evakuiert werden. Nicht betroffen sind die Anwohnerinnen und Anwohner in den Gebieten Wyssenried und Eisten. Dies teilte die Warn-App des Bundes Alertswiss am Montag mit.

Blatten VS
Die Walliser Gemeinde Blatten im Lötschenthal. - keystone

Im betroffenen Gebiet müsse mit einem Felssturz beziehungsweise Erdrutsch gerechnet werden, hiess es bei Alertswiss. Die Bevölkerung sei aufgefordert, die Anweisungen der Notfalldienste und Behörden zu befolgen.

Matthias Ebener, Informationschef Regionaler Führungsstab Lötschental, sagt gegenüber «pomona»: «Weil die Bewegung am Berg so gross ist, gehen wir nicht davon aus, dass die Evakuation noch Monate andauert.»

Dem stimmt auch Alban Brigger, Ingenieur bei der Dienststelle für Naturgefahren, zu: «Im Vergleich zu gestern hat sich die Situation verschärft.»

Die Beschleunigung nehme zu. «Es kann sich nur noch um Stunden, höchstens eins, zwei Tage, handeln», sagt er gegenüber dem Online-Portal.

Teilevakuierung bereits am Samstag

Bereits am Samstagabend war ein Teil der Gemeinde evakuiert worden. Insgesamt mussten 92 Einwohnerinnen und Einwohner sowie 16 Gäste ihre Häuser verlassen. Der Evakuation vorhergegangen war ein Felssturz in der Region des «Kleinen Nesthorns».

Nesthorn
Bilder zeigen den Hang, an welchem ein Felssturz beobachtet wurde. - Regionaler Fuehrungsstab RFS Loetschental

Ein Teil des Sturzmaterials stürzte auf den Birchgletscher, riss Teile davon mit und löste dabei einen Murgang aus. Dieser kam rund 500 Meter oberhalb des Flusses Lonza ausserhalb des Dorfes zum Stillstand.

Hast du schon einmal einen Erdrutsch miterlebt?

Der Birchgletscher steht seit den 1990er-Jahren unter Beobachtung. Die Gemeinde vermutet, dass die bevorstehende Schneeschmelze ab etwa 2500 Metern Höhe die aktuelle Gefährdungslage verursacht haben könnte.

Kommentare

User #5789 (nicht angemeldet)

#6189, #3279, #1747, Klimaveränderungen gab es immer, ja. Nur dass in früheren Zeiten der Mensch über Jahrhunderte vor den veränderten Klimabedingungen ausweichen konnte, indem er sich auf Völkerwanderungen begab oder seine Hautfarbe änderte. Beim menschengemachten Klimawandel jetzt besteht diese Möglichkeit nicht. Überall sind die Grenzen dicht und alles geht viel zu schnell.

User #5770 (nicht angemeldet)

Mir wurscht. Ich wohn im Flachland.

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