Die Schweiz beteiligt sich nicht am Netzwerk Inhope, das gegen Kinderpornografie im Internet vorgeht. Das müsse sich ändern, fordert die Digitale Gesellschaft.
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Ein Mann sitzt vor dem Computer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Netzsperren sind schädlich, unwirksam und zynisch», schreibt die Digitale Gesellschaft.
  • Das einzig nützliche Mittel im Kampf gegen Kinderpornografie ist die Löschung.
  • Die Schweiz muss sich dabei mehr beteiligen, fordert die Organisation.

Als beinahe einziges westliches Land beteiligt sich die Schweiz nicht am Netzwerk Inhope, das gegen Kinderpornografie im Internet vorgeht. Das müsse sich ändern, fordert die Digitale Gesellschaft im Hinblick auf die Behandlung des Fernmeldegesetzes im Parlament.

«Netzsperren gegen Kinderpornografie sind schädlich, unwirksam und zynisch», schreibt die Organisation in einer Mitteilung vom Freitag. Das einzig nützliche Mittel im Kampf gegen die kriminellen Internetseiten sei das schnelle Löschen der Inhalte.

Schnelle Löschung von Kinderpornografie

Dafür setzt sich Inhope ein, ein internationales Netzwerk von Meldestellen für Kinderpornografie. Inhope ist seit Jahren in vielen westlichen Ländern tätig. Aufgrund von Meldungen, auch von Opfern, sorgt das Netzwerk erfolgreich für eine schnelle Löschung von Kinderpornografie und liefert Strafverfolgungsbehörden weltweit die Informationen für die Strafverfolgung.

Netzsperren dagegen, wie sie der Bund im revidierten Fernmeldegesetz vorsieht, können laut der Digitalen Gesellschaft ohne weiteres umgangen werden. Zudem würden damit die Internetkriminalität gefördert und das Vertrauen in die kritische Infrastruktur gefährdet.

Die Digitale Gesellschaft fordert nun vom Nationalrat, bei der Revision des Fernmeldegesetzes auf «Löschen statt Sperren» zu setzen und sich zu einer sicheren Internetinfrastruktur zu bekennen.

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