Anlässlich ihres 65. Geburtstags widmet das Schloss Saint-Maurice VS den Schlümpfen eine eigene Ausstellung. Dabei kann das Publikum auf spielerische und didaktische Weise in die Welt der blauen Wesen eintauchen.
Handball-Schlumpf an der Ausstellung vor Schlumpf-Alben bei der Ausstellung im Schloss Saint-Maurice.
Handball-Schlumpf an der Ausstellung vor Schlumpf-Alben bei der Ausstellung im Schloss Saint-Maurice. - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Die interaktive Ausstellung dauert bis zum 19. November und richtet sich sowohl an Familien als auch an Fans. Sie wurde speziell für das Château de Saint-Maurice konzipiert, mit historischen Dokumenten, einer Porträtgalerie, Filmen und Figurensammlungen, die es dem Publikum ermöglichen sollen, die Welt der Schlümpfe zu erkunden.

Dazu kommen Workshops, Spiele und eine Schlumpf-Bibliothek, die im Dachgeschoss des Schlosses errichtet wurde. 30 Schülerinnen und Schüler des Studiengangs Grafikdesign der Schule für Gestaltung und Kunsthochschule Wallis (EDHEA) gestalteten zudem lebensgrosse Schlumpf-Figuren, die ebenfalls ausgestellt werden.

«Die Welt der Schlümpfe ist eine unendlich vielfältige, sagte Philippe Duvanel, Direktor des Schlosses Saint-Maurice und Kurator der Ausstellung, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. »Sie begann zwar mit den Comics, ging dann aber sehr schnell in andere künstlerische Bereiche über, mit Figuren, Videospielen aber auch Musik.«

Zum ersten Mal tauchten die fröhlichen Kerlchen am 23. Oktober 1958 auf, zunächst als Nebenfiguren im belgischen Comic «Johan et Pirlouit» («Johann und Pfiffikus»). Dann widmete ihr belgischer Erfinder Pierre Culliford alias Peyo ihnen eine eigene Reihe für ihre Streiche und verrückten Abenteuer.

Seither wurden ihnen mehr als 40 Alben, 400 Zeichentrickepisoden, 5 Filme und über 100 Millionen Figuren gewidmet. Das Album von Vader Abraham mit dem Schlumpf-Song aus des Jahr 1977 wurde über 25 Millionen Mal verkauft.

«Die Geschichte der Schlümpfe ist atypisch und einzigartig, weil sie die Abenteuer eines Kollektivs verkörpert», sagt Duvanel. Sie sei aber auch die «grossartige Erfindung» einer Sprache, von Bräuchen und «einer egalitären Gesellschaft, die ohne Geld und autonom lebt und in der jeder seine starke Persönlichkeit und seinen ausgeprägten Charakter hat».

José Grandmont, ein historischer Mitarbeiter Peyos, der zur Eröffnung der Ausstellung nach Saint-Maurice eingeladen wurde, sieht deshalb auch keinen Grund, warum die Leidenschaft für die Schlümpfe in Zukunft schwinden sollte. Die Schlümpfe seien jetzt 65 Jahre alt und hätten sich kaum verändert.

«Warum also ein solch lang anhaltender, weltweiter Erfolg? Liegt es an ihrer Sprache, die die Leser gerne nachahmen? An ihrer blauen Farbe, mit der sich Menschen unterschiedlichster Herkunft identifizieren können? Oder an ihrem Gemeinschaftssinn und ihrer Solidarität? Ich weiss es nicht. Es gibt kein magisches Rezept für diesen Erfolg, und das ist auch gut so», sagte José Grandmont.

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