Ex-Diplomat vermutet: Alaska-Gipfel scheiterte an Missverständnis
In Alaska konnte Trump keine Lösung für den Ukraine-Krieg finden. Offenbar wurde auch ein Missverständnis zum Verhängnis.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Ex-Diplomat sagt: Ein Missverständnis führte zum Scheitern des Alaska-Gipfels.
- Die USA hätten Russlands Absichten nicht verstanden.
- Trumps Sondergesandter sei möglicherweise von Putin ausgenutzt worden.
Ein ehemaliger Diplomat vermutet, dass die USA die Absichten Russlands missverstanden haben. Dieses Missverständnis habe zum Scheitern des Gipfels zwischen Präsident Donald Trump und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin geführt.
Die Theorie stammt von Daniel Fried, früherer US-Botschafter in Polen und nun Mitarbeiter des Thinktanks Atlantic Council. Er glaubt, dass die USA aufgrund von Informationen ihres Sondergesandten Steve Witkoff von falschen Voraussetzungen ausgingen, wie «Focus» berichtet.
Vor dem Treffen der beiden Staatschefs waren viele Diplomaten und Insider optimistisch. Normalerweise werden solche hochrangigen Gipfeltreffen erst dann angesetzt, wenn auf Arbeitsebene bereits Fortschritte erzielt wurden.
Fried erklärt das Scheitern des Gipfels mit einer möglichen Fehlinterpretation seitens der Amerikaner: Sie hätten im Vorfeld Verhandlungsbereitschaft bei den Russen wahrgenommen – eine Annahme, die sich als falsch herausstellte. Diese Vermutung basiert laut Fried auf einem Treffen zwischen Witkoff und Putin am 6. August in Moskau.
Falsche Einschätzung durch Trumps Sondergesandten
Nach dem Gespräch mit Putin sprach Witkoff von «Fortschritten». Doch diese Fortschritte gab es laut einem Bericht der «Bild» nicht. Der Kreml will weiterhin die fünf ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja, Cherson und die Krim komplett zugesprochen bekommen.
Es ist unklar, ob das Missverständnis des Gesprächs zwischen Putin und Witkoff auf einen Fehler zurückzuführen ist. Ebenso bleibt offen, ob es eine bewusste Täuschung Putins war. Einige europäische und amerikanische Diplomaten vermuten laut «NBC News», dass Putin die Unerfahrenheit Witkoffs ausgenutzt hat.
Witkoff ist eigentlich Anwalt und Immobilieninvestor. Ende 2024 wurde er von Trump zum Sonderbeauftragten ernannt. Nachdem zahlreiche Mitarbeiter des Aussenministeriums entlassen wurden, beklagen Diplomaten einen grossen Verlust an aussenpolitischer Kompetenz in den USA.