Ein junger Autofahrer im Kanton Solothurn hat sich ein Blaulicht aufs Autodach montiert und ging mit zwei Kollegen auf Spritztour. Nach knapp 20 Kilometern wurden die falschen Polizisten von einer echten Patrouille gestoppt. Nun drohen heftige Geldstrafen.
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Blaulicht auf einem Polizeiauto. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 18-Jähriger und seine zwei Kollegen gingen in der Nacht auf Donnerstag auf eine Spritztour als «falsche Polizisten».
  • Sie hatten auf dem Auto ein Blaulicht montiert und zudem hinter der Windschutzscheibe ein beleuchtetes «Stop Polizei»-Schild eingerichtet.
  • Die drei jungen Männer wurden von der echten Polizei gestoppt und müssen nun mit hohen Bussen rechnen.

Nachdem die drei jungen Männer auf dem Grenchenberg SO das verbotene Warnsignal auf dem Autodach montierten, führte sie ihre Spritztour die kurvenreiche Strecke nach Grenchen SO herab. Dabei kamen sie mehreren Autos entgegen. Einem Lenker kam das ganze spanisch vor, weshalb er sich bei der echten Polizei meldete.

«Der Kantonspolizei Solothurn wurde in der Nacht auf Donnerstag ein Auto mit einem Blaulicht gemeldet, zudem sprach der Anrufer von einem ‹Stop Polizei›-Schild, das hinter der Windschutzscheibe aufleuchtete», bestätigt Polizeisprecher Bruno Gribi die Meldung gegenüber «Tele M1».

Nach dem Anruf des aufmerksamen Lenkers, gelang es den drei jungen Männer noch rund 20 Kilometer weiterzufahren, bis sie schliesslich von einer Polizei-Patrouille, kurz vor der Raststätte Deitingen SO, abgefangen wurden.

«Die Beteiligten wurden sofort kontrolliert, das Blaulicht wurde sichergestellt, dann kam es zu Befragungen und dem Junglenker hat man schliesslich den Führerausweis abgenommen. Zudem wurde sein Auto für eine technische Überprüfung sichergestellt», so Gribi.

«Kann zu einer Gefängnisstrafe führen»

Die Spritztour als falsche Polizisten dürfte den erst 18-jährigen Fahrer und seine Kollegen nun teuer zu stehen kommen. Denn gemäss «Tele M1» ist der Missbrauch eines Blaulichts ein «höchst illegales Unterfangen».

«Es ist verboten mit den Warnsignalen der Polizei, Feuerwehr oder Ambulanz herumzufahren. Es kann zu einer Busse von bis zu 10'000 Franken kommen. Zudem besteht die Möglichkeit eines fliessenden Übergangs zur Nötigung, falls man jemanden zwingt anzuhalten oder auszuweichen. Das kann dann sogar zu einer Freiheitsstrafe führen», erklärt Rechtsanwalt André Kuhn auf Anfrage des Regionalsenders.

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