Die Migros weitet ihr Biosortiment aus. Im Gegenzug verschwinden einige günstigere Alternativen. Das sorgt bei den Kunden und Kundinnen für Ärger.
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Das Bioprodukt in der Migros wird erweitert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Grossverteiler gestaltet sein Sortiment um und setzt vermehrt auf Bioprodukte.
  • Was bei den Kunden für Ärger sorgt: Günstigere Alternativen wurden damit verdrängt.
  • Die Migros nimmt dazu Stellung.
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Die Umgestaltung des Sortiments bei der Migros sorgt bei manchen Kunden für Empörung. Es gibt mehr Bioprodukte, aber weniger günstige Alternativen in den Regalen.

So ist beispielsweise der Schwund des M-Classic-Bananenquarks nicht unbemerkt geblieben. Diesen gibt es nun noch in Bioqualität, wie die «Sonntagszeitung» berichtet.

Die Kundschaft zeigt auch Verständnis zur Erweiterung bei Bioartikeln: «Ich finde es gut und richtig, das Biosortiment zu erweitern». Doch der Wegfall von günstigeren Produkten «ist für einige Kunden ein finanzielles Problem», wie ein Nutzer auf Migipedia schreibt.

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Manche Kunden sprechen von einem Biozwang bei der Migros. - keystone

Auf dem Onlineforum diskutieren die Kunden über die Veränderungen. Teilweise sind sie verärgert über der Verkleinerung der Anzahl günstiger Produktvarianten und das Wegfallen von Lieblingsprodukten.

Die Migros reagiert auf die Beschwerden und erklärt: «Die Regalplätze lassen es nicht zu, dass wir jeden Artikel doppelt führen – also in Standard- und Bioqualität». Sie bräuchten sich jeweils dafür zu entscheiden, welche Produkte sie ins Sortiment nehmen, um Platz zu schaffen.

Änderung mit System

Bereits Anfang Mai hat die Migros angekündigt, dass sie ihr Markenportfolio vereinfachen will. Davon betroffen seien Produkte aus dem Food- und Non-Food-Bereichs. Eigenmarken wie Anna's Best, Aproz oder Farmer streicht das Unternehmen aus ihrem Sortiment.

Die Anpassungen basieren auf der veränderten Nachfrage der Kunden. Auch Nachhaltigkeit spiele dabei eine immer grössere Rolle.

Dass die Teuerung mit der Bioerweiterung Hand in Hand geht, ist aber für einige von Nachteil. So hat sich vor allem im Tessin die Kundschaft ins Ausland verschoben. Das Jahr 2022 zeichnete «die massive Rückkehr der grenzüberschreitenden Einkäufe», so ein Sprecher der Migros.

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