Diabetesbetroffene nehmen Podologie-Angebot nur wenig in Anspruch
Nur jeder zehnte Diabetesbetroffene nutzt podologische Leistungen – ein Fachkräftemangel ist schuld.

Nur rund jede oder jeder zehnte Diabetesbetroffene lässt sich von einem Podologen behandeln. Der Hauptgrund ist gemäss dem BAG ein Mangel an Fachpersonen.
Seit Anfang 2022 werden die Behandlungen von Podologinnen und Podologen zur Vermeidung von Komplikationen bei Diabetesbetroffenen von der obligatorischen Krankenversicherung (OPK) gedeckt. Seither hätten nur rund 20'000 von geschätzten 170'000 bis 210'000 Betroffenen podologische Leistungen in Anspruch genommen, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch mit.
Die rund 500 zugelassenen Fachpersonen hätten dabei pro Jahr gerade einmal Kosten von acht bis neun Millionen Franken abgerechnet.
Fachkräftemangel vor allem in der Deutschschweiz
Der Mangel an Podologinnen und Podologen betreffe vor allem die Deutschschweiz. Zudem habe nur rund jede dritte Fachperson, welche eigentlich die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die OPK erfüllen würde, einen entsprechenden Antrag gestellt. Viele seien der Ansicht, dass der administrative Aufwand zu gross oder ihre Praxis bereits ausgelastet sei.
Zur Behebung des Fachkräftemangels empfiehlt das BAG in seinem Evaluationsbericht, die Ausbildungsplätze zu erhöhen oder die Podologinnen und Podologen bei der Zulassung zur OPK gezielt zu unterstützen. Ausserdem müsse die Zusammenarbeit zwischen Podologie, Pflege und der zuständigen Ärzteschaft verbessert werden.