Der Vereinatunnel in Graubünden ist eine Erfolgsgeschichte seit der Inbetriebnahme am 19. November 1999. Er dürfte dieses Jahr eine neue Bestmarke erreichen.
Der Vereinatunnel, der das Prättigau mit dem Unterengadin verbindet, ist auch 20 Jahre nach der Eröffnung eine Erfolgsgeschichte. Das Bild zeigt das Nordportal Selfranga bei Klosters.
Der Vereinatunnel, der das Prättigau mit dem Unterengadin verbindet, ist auch 20 Jahre nach der Eröffnung eine Erfolgsgeschichte. Das Bild zeigt das Nordportal Selfranga bei Klosters. - sda - KEYSTONE/ELISABETH GUENTHARD
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vereinatunnel zwischen dem Prättisgau und dem Unterengadin wird 20 Jahre alt.
  • Die wintersichere Verbindung dürfte in diesem Jahr eine neue Bestmarke erreichen.

Die wintersichere Verbindung zwischen dem Prättigau und dem Unterengadin dürfte im Jahr des 20-jährigen Bestehens eine neue Bestmarke erreichen.

Der 19 Kilometer lange Vereinatunnel liegt zwischen Klosters im Prättigau und Susch/Lavin im Unterengadin. Er wird wegen des Autoverlads auch «Rollende Strasse» genannt. Und dieser Verlad wächst auch nach 20 Jahren noch.

Für das laufende Jahr zeichnet sich ab, dass 500'000 Fahrzeuge durch die weitgehend einspurige Röhre geschleust werden. Dies gab die Rhätische Bahn (RhB) am Montag am Medienanlass zum 20 Jahre-Jubiläum bekannt. Die Planer des Tunnels, der in 18 Minuten durchfahren wird, waren von einem Volumen von 400'000 Fahrzeugen jährlich ausgegangen.

Bedeutung des Vereinatunnels gewachsen

Nicht nur hinsichtlich der Transportmenge entwickelte sich die Meterspur-Verbindung kontinuierlich. Auch die Bedeutung der Röhre wuchs. Ursprünglich wurde sie als wintersichere Verbindung vom Norden ins Unterengadin anstelle der Flüelapassstrasse. Mittlerweile ist sie laut RhB zur unverzichtbaren zweiten Linie ins Oberengadin geworden.

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Stosstange an Stossstange stehen die Autos in mehreren Reihen und warten am Samstag, 7. Februar 2009, in Klosters Selfranga über 3 Stunden auf den Verlad durch den Vereinatunnel. - keystone

Die Anzahl Fahrgäste, welche über die Albula- und Vereinalinie ins Oberengadin gelangten, sei nur über die Albulalinie nicht zu bewältigen. Und dank der Vereinalinie kann in naher Zukunft der Halbstundentakt ins Oberengadin eingeführt werden.

Der Erfolg hat gemäss der Bündner Bahnunternehmung auch seine Schattenseiten. Infrastruktur und Rollmaterial hätten unter der hohen Belastung gelitten, sie müssten deshalb sukzessive erneuert oder ersetzt werden. Entsprechende Projekte wie mehr Autozüge pro Stunde und Richtung seien in Planung und würden umgesetzt.

Autozüge künftig von zwei Lokomotiven gezogen

Vorgesehen ist unter anderem, dass die Autozüge künftig von zwei Lokomotiven gezogen werden, damit die Fahrplanstabilität verbessert wird. Im Unterengadin sollen mit der Verschiebung des Umsteigebahnhofs Sagliains in Richtung Lavin der Personenverkehr und der Autoverlad besser getrennt und das Verladen der Fahrzeuge optimiert werden.

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Die Baustelle des Vereinatunnel-Südportals bei Susch-Lavin, aufgenommen am 23. September 1993. - keystone

Eröffnet worden war die Linie vor 20 Jahren nach achteinhalb Jahren Bauzeit. Der Bau verschlang 800 Millionen Franken. 85 Prozent bezahlte der Bund, 15 Prozent der Kanton Graubünden.

Die Idee für den Tunnel entstand 1977 in der Eidgenössischen Kommission für die schweizerische Gesamtverkehrskonzeption. Dieser gehörte auch der damalige Bündner Ständerat Leon Schlumpf an. Schlumpf vertrat die Vereina-Vorlage später als Bundesrat.

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