Im Sommer können die Zürcher Badis ziemlich voll werden. Hier liest du, an welchen zehn Badespots ausserhalb der Stadt du deine Ruhe finden wirst.
Katzensee
Der Katzensee ist eine idyllische Ausruhoase, entfernt von allen Hipster-Badis. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Sommer sind die Schwimmbäder in Zürich pumpenvoll.
  • Etwas ausserhalb der Stadt gibt es aber zahlreiche Alternativen.
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Tsüri.ch hat für dich eine Liste der Badegelegenheiten und erfrischenden Aktivitäten zusammengestellt, bei denen du ein bisschen aus der Züri-Bubble kommst.

Ein Plus: Die meisten der Tipps sind gratis – ansonsten haben wir den Preis vermerkt.

1. Werdinsel

Für: Flussschwimmer:innen, die den Zürizentrismus noch nicht ganz hinter sich lassen können, aber dem ewigen Sehen-und-gesehen-Werden der Stadt entkommen wollen.

Noch gerade in der Stadt, aber schon an der Grenze des Hipsterzwangtums kann man sich hier wunderbar im Fluss treiben lassen, den Blick durch die Weidenbäume streifen lassen oder eine Glace geniessen. Es hat Grillstellen, warme Duschen und auch die nötige Infrastruktur für Familien. Zudem ist der untere Teil der Insel für FKKler reserviert!

Anreise: Tram 17 bis Tüffenwies oder mit dem Bus 80/90/323 bis Winzerhalde. Unser Tipp: Mit dem Velo vom Escher-Wyss-Platz der Limmat entlang.

Bist du dieses Jahr schon in der Limmat geschwommen?

2. Strandbad Katzensee

Für: Städter:innen, die am Feierabend nicht auch noch mit dem Körperkult gestresst werden wollen.

Der Katzensee (und der kleinere Büsiweiher) liegt in einer Moorlandschaft. An den Uferstellen unter grossen Eichen bist du völlig für dich, wenn du ein Schläfchen halten möchtest.

«Kein Sehen-und-gesehen-Werden», meinte meine Kollegin. Dem Katzensee ist es egal, ob deine Haare sitzen oder wie dein Bikini aussieht. In diesem Paradiesli ist man in kürzester Zeit. Abends wird das Gequake der paarungswilligen Frösche nur vom Gitarrengeschrumme der Hippies unterbrochen. Im Strandbad mit Kiosk gibt’s einen abgetrennten Nudist:innenbereich – allerdings nur für Mutige (vom Gehweg sind die Füdlis zu sehen)!

Unnützes Wissen für die Germanist:innen und Besserwisser:innen unter euch:

Wieso heisst das Ding Katzensee? Der See wurde ursprünglich nach dem alemannischen Namen Hatto benannt, wobei sich im Laufe der Zeit das H zu einem K und die TT zu einem TZ gewandelt haben. No shit, Sherlock.

Anreise: Mit Bus 61 bis Mühlacker, dann schlappe fünf Minuten gehen. Geheimtipp: Mit dem Velo über den Bucheggplatz und am Waldrand beim Käferberg durch.

Strandbad Katzensee
Strandbad Katzensee. - Instagram / @visitzurich

3. Greifensee

Für: Kontakt- und Grillfreudige.

Probier’s mal mit Gemütlichkeit! Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel entspannter die Menschen sind, wenn sie nicht in Zürich wohnen. Am Greifensee hat’s zwar oft viele Leute, aber das Ganze geht viel chillaxter zu und her als in der Stadt. Wenn du gern einen Kiosk oder ein WC hast, kannst du in eins der vier Strandbäder. Ansonsten würden wir dir anraten, einfach irgendwo am Ufer unter den Erlen zu liegen und dein mitgenommenes Vegiwürstli frech bei jemandem auf den Grill zu schmeissen – natürlich nur als Vorwand, um mit den Grillbesitzer:innen ins Gespräch zu kommen. Social awkwardness ist eh nur ein urbanes Konstrukt!

Anreise: Die S5/ S9/ S14 bis Uster, dann auf den Bus 817 umsteigen bis Haltestelle Seeweg. Oder wieder mal ein schönes Velofährtli hinter der Uni Irchel am Waldrand entlang.

Greifensee.
Greifensee - Instagram / @gaudenzf

4. Seebad Seegräben

Für: Ruhebedürftige und Flora-und-Fauna-Fans. (Hier gibt’s noch echte Tiere und Pflanzen – nicht dieses überzüchtete Mittellandgefleuch)

Der kleine Bruder des Greifensees ist zwar etwas weiter weg – die paar zusätzlichen Minuten im Zug lohnen sich aber! Der See ist bekannt für seine Naturbelassenheit und Moorlandschaft. Hierhin verirrt sich garantiert kein:e Städter:in. Oft ist man allein in der idyllischen Badi. Unser Tipp ist, die Badeverbotsschilder zu missachten und sich auf einen der Bootsstege zu legen. Sich umgeben vom wogenden Schilf zu bräunen und dabei dem Schnattern der seltenen Entenarten zu lauschen. Bei günstigen Luftverhältnissen spiegeln sich sogar die Alpen auf dem spiegelglatten Wasser.

Anreise: Mit der S3/ S5 / S8 nach Pfäffikon, dann zu Fuss zum Bootssteg deines Wunsches.

Seebad Seegräben.
Seebad Seegräben. - Instagram / @nilei_photo

5. Haslisee

Für: Solche, die echt mal entspanntere Menschen um sich brauchen.

Dieses kleine Bijou ist nur 23 Minuten von Zürich entfernt – von Wipkingen an den Zürisee brauchst du länger! Umgeben von Schilf, Birken und Wiesen kann man am Näppi wunderbar Abstand gewinnen vom stressigen Alltag. Dieser See ist mit seiner helvetischen Gechilltheit die perfekte Antithese zur Frage, wo man den Soja Chai Latte denn heute trinken soll. Allerdings ist der See wegen seiner überschaubaren Grösse schnell voll – wenn du gerne ganz für dich bist, geh' eher an den Pfäffikersee.

Preis: Der Besuch beim Haslisee kostet leider was: 4.– für Erwachsene, 1.50 für Kinder – im Vergleich zu Züris Bädern ein kleiner Batzen.

Anreise: S 5 bis Niederhasli, dann vom Bahnhof 5 Minuten der Seestrasse folgen.

Haslisee
Haslisee. - Instagram / @gavegiu

6. Türlersee

Für: Träumer:innen mit einer gehörigen Portion Savoir-vivre.

Smaragdgrünes Wasser, zwischen wohlgeformte Hügel und satte Wälder gebettet – unser absoluter Favorit! Wir wollen deshalb die Pracht des Sees nicht mit Worten runterziehen: Geh und mach dir selbst ein Bild! Es hat ein Strandbad mit Infrastruktur oder einige direkte Uferzugänge und einen schönen Fischersteg.

Preis: 5.- (Fürs Strandbad)

Anreise: Von Schmiede Wiedikon den Bus 236 bis Hausen a. Albis, Türlersee. Oder der sportliche Geheimtipp: Eine Velofahrt durchs Sihltal, via Adliswil über den Albis, je nach Verfassung geht das 1.5 h. Damit sparst du dir den Gymbesuch und kannst dann ohne schlechtes Gewissen die Portion Pommes UND die Magnum Almond essen. Rückfahrt: Hinter der Uetliberg-Kette via Uitikon mit fetziger Fahrt runter zum Triemli (ca. 50 min).

Türlersee
Türlersee. - Instagram / @jolatschoep

7. Affenschlucht

Für: Wasserfallnostalgiker:innen und gemütliche Flussbiertrinker:innen.

Hier ist nichts offiziell. Wild nature! 10 Minuten vom Winterthurer Bahnhof findest du diesen mystischen Ort in der Töss. Es ist aber keine Schlucht! Der Fluss ergiesst sich wasserfallartig in viele natürliche Becken. Wenn du für die Seeüberquerung Längen schwimmen willst, bist du hier am falschen Ort. Hier lässt sich aber friedlich mit Freund:innen in den verschieden tiefen Becken sitzen und ein Chopfab stürzen oder den harmonischen Tösslauf hochspazieren und vielleicht sogar Eisvögel sehen.

Anreise: Vom HB Winti mit den Bussen 671/670 zur Haltestelle Haltenreben. Dann über die Hardbrücke (ja, die gibt's nicht nur in Züri) und 3 Minuten flussaufwärts gehen. Insgesamte Dauer vom HB Zürich: 40 Minuten.

Affenschlucht
Affenschlucht. - Instagram / @ __radiohead__

8. Schwimmbad Dachsen

Für: Tarzane und echte Flussforellen.

Wem die Töss zu klein ist, geht hierhin. Die Badi ist ganz easy, aber es ist der Rheinschwumm, wegen dem du den Weg auf dich nehmen musst (von Züri gerade eine Stunde)! Geh von der Badi etwa 300 Meter flussaufwärts zum alten Bunker. Lass dich dann vom mächtigen Strom mitreissen und wasche die Alltagssorgen von dir. Wenn du dafür ein bisschen Action brauchst: Es hat ein Seil, mit dem man sich à la Tarzan spektakulär in den Fluss schmeissen kann. Wem das zu wenig ist, um die nächste Deadline zu vergessen, der springt von der grossen Pappel oder vom Bunker – die paar Meter runter ins dunkelgrüne Nass holen dich garantiert in die Gegenwart!

Preis: Erwachsene 6.–, Kinder: 3.–

Anreise: Von Zürich HB mit der S12 bis Dachsen, 15 Minuten dem Wanderweg Richtung Rheinau folgen, die letzten Meter sind ausgeschildert.

Dachsen
Schwimmbad Dachsen. - Instagram / @badidachsen

9. Tössegg

Für: Zürcher:innen, die wissen, wo es sich wirklich leben lässt.

Hier gibt's keine Badi – nur das pure Geniessen!

An diesem paradiesischen Ort mündet die Töss in den Rhein. Viel dazu sagen kann man nicht, ausser, dass das Schwimmen zwischen den buchengrünen Hügeln unvergleichbar ist. Wobei, vielleicht lässt es sich mit einem Lied von Sigur Ros vergleichen. Sigur Ros hat ja ungefähr die Wirkung von einem akustischen Joint. Die Tössegg ist etwa das Pendant dazu. Sie beschränkt sich jedoch nicht nur auf deine Ohren, sondern verzaubert alle deine Sinne.

Anreise: Am schönsten und praktischsten ist es wohl mit dem Velo der Töss entlang. Ansonsten mit der S9 vom Zürich HB nach Bülach, umsteigen auf die S41 nach Embrach-Rorbas und mit dem Bus 522 bis Teufen, Unterteufen fahren.

Tössegg
Tössegg. - Instagram / @srfmeteo

10. Lützelsee

Für: Wasserratten ohne Hunde.

Mehr Natur geht kaum. An der Badi Lützelsee bei Hombrechtikon kann man Störche, Wiesen, Wasser und Sonnenuntergänge bestaunen. Seit über 30 Jahren brüten die Störche in der Umgebung. Der Ort wird so sehr beschützt, dass sogar Hunde und Luftmatratzen jeglicher Art fernbleiben müssen. Eine andere Besonderheit sind die schwimmenden Inseln auf dem Lützelsee, die sich aus Schilfpflanzen bilden, die sich vom Ufer lösten. Als Rastort während eines Schwimmgangs eignen sie sich allerdings nicht.

Preis: Erwachsene: 4.50.– (ab 16-jährig), Kinder: 2.–

Anreise: Vom Zürich HB mit der S5 Bubikon, umsteigen auf den Bus 880 bis Hombrechtikon, Tobel. Zu Fuss noch 15min zum See laufen.

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Hinweis: Dieser Beitrag wurde 2017 das erste Mal auf Tsüri.ch veröffentlicht. Dies ist eine vom Zürcher Stadtmagazin aktualisierte Version.

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