Darum wird es immer schwieriger, ein Ski-Weekend zu buchen

Für viele Wintersportlerinnen und Wintersportler kommen Skiferien in der Hochsaison nur für wenige Tage infrage. Wochenend-Aufenthalte in einem Hotel sind entsprechend begehrt.

Bei der Suche nach einer passenden Unterkunft können Interessierte aber auf Hindernisse stossen. Einerseits muss für während der Hochsaison früh genug gebucht werden. Des Weiteren muss es passende Hotels geben, die einen so kurzen Aufenthalt überhaupt anbieten. Doch: Das wird immer schwieriger.

Immer mehr Hotels lassen sich in der Hochsaison nur buchen, wenn man mindestens fünf oder sieben Nächte bleibt. «Wir setzen Mindestaufenthalte oft ein, um eine effiziente Zimmerbelegung zu gewährleisten», antwortet der «Gstaaderhof» in Gstaad BE auf Anfrage von Nau.ch. Heisst: Das Zimmer soll in der teuren Hochsaison immer gebucht sein und nie leer stehen.

Das Hotel im Berner Oberländer Ferienort kann so die Betriebsabläufe optimieren und die Rentabilität sichern. Das gilt «insbesondere während der Hochsaison, wenn die Nachfrage hoch ist. Durch die Vermeidung von kurzen Aufenthalten und häufigen Zimmerwechseln können wir auch unsere Ressourcen besser planen und nutzen.»

Dass die Mindestaufenthaltsdauer beim Vier-Sterne-Hotel sieben Nächte beträgt, hat mehrere Gründe. Es entspreche einer typischen Ferienwoche, «was vielen Gästen entgegenkommt». Zudem ermöglicht es eine gleichmässigere und vorhersehbarere Belegung der Zimmer, was besonders in der Hochsaison von Vorteil ist.

Auch im Wallis setzt man immer öfter auf mehrere Tage Buchungspflicht. Ein Hotel, das namentlich nicht genannt werden will, erklärt: «Seit der Pandemie mangelt es vielen Hotels an Personal. Deshalb versuchen wir, möglichst optimal zu arbeiten, um mit möglichst wenig Aufwand den grösstmöglichen Profit zu erzielen.»

Neben höheren Energiekosten, Zinsen und gestiegenen Mindestlöhnen müssen die meisten Hotels auch noch einen Leistungsbetrag an die Tourismusbüros zahlen. Dadurch können die Gäste die Bergbahnen gratis nutzen – auf Kosten des Hotels.

Auch das Hotel im Wallis nimmt in den «Spitzenzeiten» nur Reservationen entgegen, die mindestens sieben Nächte andauern. «Zimmerwechsel ziehen einen grösseren Personalaufwand mit sich. Deshalb sind wir froh, wenn die Menschen gleich sieben Nächte bleiben», erklärt man hier.

Gerade während der Feiertage und in der Sportwoche biete sich das an. Hauptsächlich Familien gehen skifahren – diese wollen oftmals sowieso eine ganze Woche auf der Piste verbringen.

Bei HotellerieSuisse sind die Regeln mit der Mindestdauer bekannt. Sie gehören «zur unternehmerischen Freiheit der Betriebe und sind nicht neu». Eingesetzt würden sie häufig in der Hochsaison, «in der die Gäste auch länger verreisen wollen». Beispiele dafür sind die Weihnachts- oder Winterferien, aber auch die Sommerferien-Zeit.

Welche Möglichkeit bleibt also den Kurzurlaubern? «Für Personen, die nur ein Wochenende skifahren möchten, kommen eigentlich nur sehr kurzfristige Buchungen in Betracht. Manchmal gibt es beispielsweise Annullationen», rät der Gstaaderhof. «Alternativ empfehlen wir einen Aufenthalt ausserhalb der absoluten Hochsaison.»

HotellerieSuisse empfiehlt für kurze Aufenthalte, früh zu buchen.