Während die Schweiz auf eine erfolgreiche Ski Weltcup-Saison zurück blickt, plant man in China bereits die nächste. Gemeinsam mit der Schweiz.
Olympia-Siegerin Vreni Schneider beteiligt sich an der Idee, den Schweizer Wintersport mit China zu verknüpfen. - zvg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss China Ski Association will den Skisport mit China fördern.
  • Am letzten Wochenende trafen sich deshalb bekannte Politiker und Sportler in Engelberg.
  • Auch die Olympiasieger Vreni Schneider und Donghua Li standen auf den Ski.

Wenn man Chinesen auf dem Titlis oder in Zermatt antrifft, dann meist mit Kameras und Selfie-Stick in der Hand. Vergangenes Wochenende traf man in Engelberg OW aber erstaunlich viele chinesische Gäste auf den Ski an.

Grund ist die Swiss China Ski Association. Diese will den Schneesport in China fördern und mit der Schweiz vernetzen.

Skifahren in China boomt

Die Association wurde 2017 gegründet. Ziel ist es, die Nationen Schweiz und China zu verbinden, erklärt Sprecherin Karin Hess gegenüber Nau.

China
Die Schweizer Wintersport-Organisationen wollen enger mit dem chinesischen Wintersport kooperieren. - zvg

«Skifahren in China ist ein sehr neuer, aber stetig wachsender und wahnsinnig dynamischer Trend.» Besonders im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking.

So hätte es vor 20 Jahren in China nur ein Skigebiet und einige zehntausend Skifahrer gegeben. «Mittlerweile sind es über 700 Skigebiete und 15 Millionen Skifahrer.»

Doch das Problem an der Sache: «80 Prozent der chinesischen Skifahrer stehen nach dem ersten Versuch nie mehr auf die Ski.»

Schweiz will Chinesen auf die (Ski-)Sprünge helfen

Die Schweizer Schneesport-Organisationen wittern grosses Potential. So bilde die Association derzeit Partnerschaften mit Swissski oder Swiss Snowsports. Interessiert zeige sich auch Stöckli Ski.

Ski
Letztes Wochenende trafen sich Vertreter aus China und der Schweiz in Engelberg zum Austausch. Auch Vreni Schneider fuhr neben den Chinesen Ski (erkennbar mit der blauen Jacke).
Vreni Schneider
Die Olympiasiegerin Vreni Schneider nahm am Freundschaftsrennen der Swiss China Ski Association teil.
Ski
Die Schweizer Wintersport-Verbände wollen den chinesischen Verbänden helfen, eine nachhaltige Skikultur zu bilden.
China
Neben Vreni Schneider (blau) beteiligt sich auch der Obwaldner Regierungsrat Josef Hess (links) und Olympiasieger Donghua Li (mit Nummer 2) an der Idee.

Laut Hess könnte die Schweiz beispielsweise ein Modell für Skiunterricht liefern. Besonders für Kinder, um «mehr Nachwuchs für den Sport zu begeistern.»

Um bereits erste Kontakte zu knüpfen, hat der Verein vergangenes Wochenende erstmals ein Forum und Rennen mit einigen Berühmtheiten organisiert.

Anwesend war der chinesische Generalkonsul Zhao Qinghua, die Olympiasieger Vreni Schneider und Donghua Li, oder der Obwaldner Regierungsrat Josef Hess.

Vom Massentourismus zum Ski-Mekka

Die Zusammenarbeit für China hat natürlich auch für die Schweiz gewisse Vorteile. So kann gerade die Tourismus-Hochburg Engelberg profitieren, erklärt Hess. Der chinesische Massentourismus schwinge allmählich in Individualtourismus über.

Chinesen
Zwei chinesische Touristinnen schiessen ein Bild mit einem Selfie-Stick. - Keystone

«Daher müssen Destinationen anfangen umzudenken.» Skiindividualtourismus wäre gerade für das schneesichere Engelberg lukrativ.

Nächstes Jahr soll wieder ein ähnlicher Event stattfinden und die schweiz-chinesische Ski-Partnerschaft nun laufend ausgebaut werden.

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