António Horta-Osório ist neuer VR-Präsident der Credit Suisse. Er löst Urs Rohner ab. Die Aktionäre wählte ihn an der GV mit grosser Mehrheit.
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António Horta Osório ist am Sonntagabend als Verwaltungspräsident der Credit Suisse zurückgetreten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • António Horta-Osório ist der neue VR-Präsident der Credit Suisse.
  • Andreas Gottschling zog seine Kandidatur für den CS-Verwaltungsrat zurück.
  • Er war wegen der Debakel mit Archegos und Greensill in die Kritik geraten.

António Horta-Osório ist der neue Präsident des Verwaltungsrats der Credit Suisse. Er wurde an der Generalversammlung am Freitag klar gewählt. 96,45 Prozent der Aktionäre sprachen sich für ihn aus. Damit geht die Ära von Urs Rohner nach zehn Jahren zu Ende.

Nach der Wahl sagte er: «Ich nehme die Wahl offiziell an und freue mich auf die Aufgabe.»

In seiner Abschiedsrede sagt Rohner: «Auch ich bin wütend.» Die Verluste aus den Hedgefonds-Skandale seien unentschuldbar. Er bedaure es, die Bank unter diesen schwierigen Umständen zu verlassen.

Gottschling tritt vor GV ab

Credit Suisse-Verwaltungsrat Andreas Gottschling hat seine Kandidatur für die Wiederwahl kurz vor der Generalversammlung zurückgezogen. Gottschling war nach den Debakeln um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds in die Kritik geraten. Er war der Vorsitzende des Risikoausschusses im CS-Verwaltungsrat.

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Andreas Gottschling zeiht Kandidatur zurück. - Screenshot Credit Suisse

Mit dem Rückzug von Gottschling erübrige sich das Traktandum an der Generalversammlung. Dies teilte die Credit Suisse am Freitagmorgen nur Stunden vor der Veranstaltung mit. In den Medien war bereits am Donnerstagnachmittag über einen kurzfristigen Rückzug seiner Kandidatur spekuliert worden.

Aktionäre wollen einige Verwaltungsräte nicht bestätigen

In den vergangenen Tagen hatten sich diverse Aktionäre und Aktionärsberater gegen eine Wiederwahl von Gottschling ausgesprochen. So hatten etwa der US-Stimmrechtsberater Glass Lewis, der Stimmrechtsberater Ethos und die Aktionärsvereinigung Actares dazu aufgerufen.

Wegen des Archegos-Zusammenbruchs hat die CS einen riesigen Verlust erlitten. Die Belastungen im ersten und zweiten Quartal wurden auf insgesamt 5 Milliarden Franken beziffert. Neben Gottschling wollen einige Aktionäre weitere Verwaltungsräte nicht mehr bestätigen, die im Risikoausschuss Einsitz hatten, darunter Vizepräsident Severin Schwan.

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