Seit Sonntagabend ist es fix: Die UBS übernimmt die kriselnde Credit Suisse. Das stösst bei Zürchern am Paradeplatz auf gemischte Gefühle.
Manuel aus Zug ist Aktionär der Credit Suisse und findet die Übernahme «unverschämt». - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Die UBS übernimmt die Credit Suisse für drei Milliarden Franken.
  • Einige Zürcher CS-Kunden lassen sich vom Deal nicht beunruhigen.
  • «Unverschämt», sagt hingegen ein Zürcher mit CS-Aktien zur Übernahme.
Ad

Grosses Banken-Beben in der Schweiz: Seit Sonntagabend steht fest, dass die UBS die kriselnde Konkurrentin Credit Suisse übernimmt. Dafür zahlt die UBS drei Milliarden Franken.

Nau.ch hat sich am Montagvormittag am Zürcher Paradeplatz herumgehört, was die Bevölkerung vom Deal hält. Die Antworten in der Paradeplatz-Umfrage fallen gemischt aus.

«Es ist das Richtige», sagt etwa CS-Kunde Urs. «Ich bin der Meinung, dass dies der beste Weg ist.» Er werde sein Geld auch weiterhin bei der Credit Suisse lassen.

CS-Kunde Urs glaubt, dass die Übernahme die richtige Lösung ist. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

Für das Debakel der Grossbank gibt er der CS-Führung schuld: «Wenn man 15 Jahre zurückschaut auf die Finanzkrise, dann hat die UBS ihre Hausaufgaben gemacht. Und hier bei der CS hat man mit Geldern auf Teufel komm raus weiter Casino gespielt.»

Aktionär der Credit Suisse ist «hässig»

«Ich finde es unverschämt, was da passiert ist», sagt Manuel aus Zug, der Aktionär der CS ist. «Ich finde, dass man für die Aktionäre einen besseren Deal hätte machen müssen. Auch vor allem, weil es staatlich so geschützt ist.» Er sei hässig.

Auch Wirtschaftsrechts-Professor Peter V. Kunz kritisierte gegenüber Nau.ch, dass viele Fragen noch «völlig offen und unklar» seien.

«Die Rechtsgrundlage, also Notrecht, ist ausserdem extrem dünn. Werden doch immerhin die Aktionäre der CS in weitem finanziellen Mass schlicht enteignet. Was nicht bloss moralisch, sondern rechtlich äusserst heikel ist.»

Haben Sie ein Konto bei der Credit Suisse?

Manuel findet es auch nicht gut, dass es jetzt eine grosse Bank in der Schweiz gibt. Er wolle aber niemandem die Schuld für das CS-Debakel zuschieben. «Es war einfach ein schlechter Lauf der Dinge.»

Auch der Zürcher Paradiesvogel Peter Lampart hat eine klare Meinung zum CS-Deal: «Schlimmer kann es nicht mehr werden. Mich trifft es nicht gross, ich bin ein kleiner einfacher Mann mit Rente. Die werden da schon wieder eine Lösung finden.»

Der Zürcher Paradiesvogel Peter Lampart findet, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch

CS-Kundin Lydia ist wegen der Vorfälle nicht verunsichert. Sie werde ihr Geld bei der Credit Suisse lassen. «Ich finde die Übernahme schlecht und eine so grosse zusammengelegte Bank nicht gut.»

Schuld am CS-Debakel sei die Geldgier. Und: «Eigentlich ist der Verwaltungsrat schuld, weil der die falschen Leute an die Spitze gestellt haben.» Lydia findet: Den Verwaltungsräten könnte sollte man nun Geld abknöpfen.

Lydia ist Kundin der Credit Suisse und will das auch bleiben. - Nau.ch / Drone-Air-Media.ch
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VerwaltungsratFrankenUBSCredit Suisse