Im Kanton Zürich kämpfen einige Schulen mit personellen Ausfällen. Weil sich Lehrer mit dem Coronavirus infizieren, müssen die Schüler in den Fernunterricht.
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Unter anderem wegen Corona ist der Heimunterricht in der Schweiz beliebter geworden. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schulen stehen aktuell vor der Herausforderung, dass viele Lehrer krank sind.
  • Ersatz für diese zu finden, gestaltet sich schwierig.
  • Einige Zürcher Schulen schicken die Kinder deshalb wieder in den Fernunterricht.

Seit dem 17. Februar gelten in der Schweiz fast keine Corona-Massnahmen mehr. Jetzt infizieren sich immer mehr Schweizerinnen und Schweizer mit dem Coronavirus. Das hat zur Folge, dass viele nicht zur Arbeit können – auch Lehrpersonen sind betroffen.

Die krankheitsbedingten Ausfälle stellen für die Schulen eine Herausforderung dar: Denn es fehlt an Personal, das einspringen kann.

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Weil immer mehr Lehrer sich mit dem Coronavirus infizieren, suchen die Schulen händeringend nach Personal. - Keystone

Einige Schulen sehen sich deswegen gezwungen, wieder in den Fernunterricht zu wechseln, wie die Tamedia-Zeitungen berichten. So etwa die Zürcher Sekundarschule Friedrichstrasse. Vergangene Woche wurden die etwa 130 Schülerinnen und Schüler wieder von zu Hause aus unterrichtet – wie zu Lockdown-Zeiten.

Coronavirus zwingt Schulen zum Fernunterricht

Auch die Primarschule Kügeliloo in Oerlikon wechselt mit drei Klassen wieder in den Fernunterricht. Der Grund auch hier: kranke Lehrer.

Die Suche nach Ersatz-Lehrpersonen läuft auf Hochtouren. «Wir müssen dabei sehr kreativ sein», erklärt Antonella Albanese vom Schulsekretariat gegenüber den Zeitungen. «Aber zum Glück haben wir ein gutes Team.»

Nicht allen Eltern ist es jedoch möglich, ihre Kinder während der Schulzeit zu Hause zu betreuen. Für diese werde jedoch «immer eine Lösung» gefunden, so Albanese. Dies entweder in der Schule oder im Hort.

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Ein Schüler lernt im Fernunterricht. - Keystone

Das Problem der fehlenden Lehrkräfte ist dem städtischen Schulamt bekannt. Die Anzahl Infektionen mit dem Coronavirus an den Schulen werde zwar nicht mehr systematisch erhoben. Man höre aber «aus den Schulkreisen von personellen Engpässen aufgrund von Corona-Erkrankungen», so Regina Kesselring vom Stadtzürcher Schulamt.

Auch Nicht-Lehrer dürfen notfallmässig einspringen

Weil Lehrpersonen fehlen, dürfen wegen des Coronavirus gemäss Notfallplan der Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner auch andere unterrichten. Diese sind nach ihren Qualifikationen in drei Gruppen eingeteilt, wobei die erste Gruppe oberste Priorität hat. Zu dieser zählen etwa pensionierte Lehrpersonen oder PH-Studierende, die das Basisstudium absolviert haben.

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Findet sich in dieser Gruppe kein Lehrer-Ersatz, dürfen Schulen Personen aus der zweiten Gruppe einstellen: Zum Beispiel Studierende, welche die PH abgebrochen haben oder Lehrer, die über kein kantonal anerkanntes Diplom verfügen.

In der dritten Gruppe finden sich dann sogenannte «Notfall-Vikare», welche aktuell verstärkt in Schulen eingesetzt werden. Angela Jetter betreibt eine Webseite zur Vermittlung von Lehrpersonal. Sie erklärt gegenüber Tamedia: «Ich erhalte in diesen Tagen teilweise 50 Anfragen verschiedener Schulen pro Tag.» Es handle sich dabei um Rekordwerte.

Zu den «Notfall-Vikaren» zählen unter anderem Uni- und ETH-Studierende mit Bachelor-Abschluss, Sozialarbeiter und «Klassenassistenzen mit Potenzial».

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