Coronavirus: Zahl der Toten viel höher als ausgewiesen

Am neuartigen Coronavirus sind bisher fast 177'000 Menschen gestorben. Tagtäglich kommen mehr Opfer hinzu, die meisten von ihnen stammen aus den Vereinigten Staaten. Wie die «New York Times» in einer Analyse aufzeigt, soll die Dunkelziffer der Corona-Toten weitaus höher liegen.

Die amerikanische Zeitung hat sich die Opferzahlen verschiedener Länder angesehen, darunter auch die Schweiz. Innerhalb nur eines Monats, so schätzt die «Times», sind weltweit zusätzlich über 25'000 Menschen mehr gestorben als ausgewiesen. In der Schweiz waren es vermutlich 300 Corona-Tote mehr als angenommen.

In der Analyse wird die sogenannte «Übersterblichkeit» ins Auge gefasst. Davon wird gesprochen, wenn mehr Leute sterben, als in derselben Periode des Vorjahres. In der Schweiz waren es 1000 Todesfälle zwischen März und April, 712 waren nachgewiesene Covid-19-Infizierte.

Somit beträgt die Rate der Übersterblichkeit 21 Prozent. In Spanien betrug diese Rate im gleichen Zeitraum sogar 66 Prozent. In New York City liegt die Übersterblichkeit mit 299 Prozent nochmals um einiges höher.

Die Abweichungen vom Normalwert ist in Todesstatistiken keine Seltenheit. Sie tritt meist auf bei speziellen Ereignissen, wie beispielsweise bei einer starken Grippewelle.

Die derzeitige Übersterblichkeit ist vielerorts so hoch, dass sie klar in Einklang mit der Corona-Pandemie gestellt werden kann. Bisher wurden in 185 Ländern Corona-Infektionen bestätigt. Die Dunkelziffer der Todesopfer dürfte also weit höher sein.