Coronavirus: Senioren brauchen Hilfe bei Impfung und Zertifikat

Die Corona-Krise hat die Digitalisierung von Bund und Kantonen vorangetrieben. Das Covid-Zertifikat gibt es für das Smartphone, wer schnell einen Impftermin will, bucht online.

Dabei läuft nicht alles fehlerfrei. Vielerorts wurde das Buchen des Impftermins zur Geduldsprobe. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt.

Bereits bahnt sich aber das nächste Problem an. Bei den Covid-Zertifikaten, die seit Juni ausgestellt werden, gibt es immer wieder Ärger. So kann es vorkommen, dass der zweite Vorname fehlt oder das Geburtsdatum falsch ist. Wer das ändern will, wird in den meisten Kantonen auf ein Online-Formular verwiesen.

Die Online-Offensive mag die Jungen freuen. Doch ältere Menschen kommen oft nicht mit den neuen Web-Diensten klar.

Alleine im Kanton Zürich hat Pro Senectute 4000 Senioren zu Impffragen beraten. In den meisten Fällen ging es dabei um den Impftermin. Bei einem Viertel der Anrufer hat die Beratungsstelle für Altersfragen direkt einen Termin organisiert.

Seit Anfang Juni stellt der Bund das Covid-Zertifikat aus. Auch hier unterstützt Pro Senectute. Sprecherin Tatjana Kistler sagt: «Wir sehen es auch beim Covid-Zertifikat als unsere Aufgabe, jene älteren Menschen, die mit Online-Anwendungen nicht gut vertraut sind, zu beraten und ihnen aktiv zu helfen.»

Kritisch gegenüber dem Zertifikat ist dennoch Kistler nicht. Es vereinfache den Alltag in vielen Bereichen, sagt sie. «Deshalb unterstützt Pro Senectute Bund und Kantone mit Support beim Umgang mit diesem digitalen Ausweis.»

Einfach ist das nicht. Denn Beantragung und Zustellung des Zertifikats erfolgt je nach Kanton unterschiedlich. «Die Pro-Senectute-Organisationen unterstützen die ältere Bevölkerung in allen Landesteilen beim Beantragen des Covid-Zertifikats.»