Mit nur einem Piks erzielt der Impfstoff von Johnson & Johnson eine hohe Wirksamkeit gegen das Coronavirus. Noch im März soll er zugelassen werden.
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Der Impfstoff von Johnson & Johnson ist das erste Präparat, das nur einmal gespritzt werden muss. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Impfstoff von Johnson & Johnson, entwickelt im Bümpliz BE, überzeugt in den USA.
  • Im Gegensatz zu anderen Präparaten ist hier nur eine Injektion nötig.
  • Swissmedic rechnet noch in den nächsten Wochen mit der Zulassung.

Nach Pfizer/Biontech und Moderna weckt ein neuer Impfstoffkandidat im Kampf gegen das Coronavirus weltweit Hoffnung: derjenige von Johnson & Johnson.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Präparat, das in Bümpliz entwickelt wurde, eine hohe Wirksamkeit zugeschrieben. Studien in den USA ergaben, dass das Mittel zu 85,9 Prozent vor einer schweren Erkrankung schützt. Und das mit nur einem Piks. Zudem wurden in 66 Prozent der Fälle auch anderweitige Symptome verhindert.

Zwar ist die Wirksamkeit gegen das Coronavirus verglichen mit den Mitteln von Pfizer/Biontech und Moderna geringer. Doch der Impfstoff von Johnson & Johnson weist andere Vorteile auf.

Noch im März soll ihn die Zulassungsbehörde Swissmedic zulassen, berichten die Tamedia-Zeitungen mit Berufung auf gut unterrichtete Quellen. Doch noch hat die Schweiz keine einzige Dose bestellt.

Vorteile Johnson & Johnson

Grösster Vorteil des Bümpliz-Impfstoffes: Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten genügt hier eine Injektion. Und auch bei Lagerung und Transport überzeugt das Vakzin. Bei Temperaturen zwischen zwei bis acht Grad ist es rund drei Monate haltbar. Somit könnte der Impfstoff allenfalls sogar in Arztpraxen aufbewahrt und verabreicht werden.

Coronavirus Impfung
In den USA wird bereits eine Notfallzulassung des Impfstoffes von Johnson & Johnson gegen das Coronavirus geprüft. - AFP

In den USA könnte schon heute Freitag über eine Notfallzulassung entschieden werden. Auch in Europa wird spekuliert, dass der rekombinante Vektorimpfstoff schon im März zugelassen werden könnte.

Die Janssen-Cilag AG, zu welcher Johnson & Johnson gehört, hat auch in der Schweiz ein Zulassungsgesuch beantragt. Dieses wurde im Dezember bei Swissmedic eingereicht. Laut SRF soll der Hersteller Anfang Februar bereits in Verhandlungen mit der Schweiz gesteckt haben. Seither sind mehrere Wochen vergangen – wie steht es um das Super-Vakzin?

BAG bleibt bei Impfstoffbeschaffung gegen Coronavirus aktiv

Ein Update zum laufenden Verfahren kann Swissmedic nicht geben. Denn, der «Fahrplan» sei abhängig von Firmen, die auf «allenfalls offene Fragen, Antworten und Daten» liefern müssten. Die Behörde scheint aber positiv gestimmt: «Wenn alles gut läuft, können wir in den nächsten Wochen hoffentlich weitere Impfstoffe zulassen», so ein Sprecher gegenüber Nau.ch.

Coronavirus Johnson & Johnson
Das Vakzin von Johnson & Johnson wird zurzeit von Swissmedic geprüft – eine Zulassung wird in den nächsten Tagen erwartet. - Keystone

Und wie steht es um die Beschaffung? Darauf antwortet das BAG derzeit noch nicht. Bestätigt wird nur, dass die Schweiz bei der Impfstoffbeschaffung aktiv bleibt. «Wir stehen weiterhin mit verschiedenen Impfstoffherstellern in Kontakt», heisst es auf Anfrage.

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