Container für Suchtkranke entlastet Solothurner Innenstadt
Ein Pilotprojekt der Stadt Solothurn war erfolgreich: Ein Aufenthaltscontainer für suchtkranke Menschen entlastete den öffentlichen Raum deutlich.

Ein Pilotversuch der Stadt Solothurn hat sich bewährt: Ein Aufenthaltscontainer für suchtkranke Menschen hat im Sommer den öffentlichen Raum gemäss einer Mitteilung der Stadt vom Mittwoch spürbar entlastet. Von Mitte Juli bis Mitte Oktober stand der Container an der Dornacherstrasse an drei Vormittagen pro Woche offen – im Schnitt kamen rund 26 Personen pro Tag, insgesamt wurden über 500 Besuche gezählt. Erwartet hatte die Stadt etwa 10 bis 15 tägliche Kontakte.
Die Stadt und die Perspektive Region Solothurn-Grenchen wollten Menschen mit Suchterkrankungen einen geschützten Ort bieten. «Das Aufenthaltsangebot versteht sich als Teil der Schadenminderung und ergänzt ordnungspolitische Massnahmen wie Repression und Polizeipräsenz.» Gleichzeitig sollten Brennpunkte wie Bahnhof, Amthausplatz oder Schifflände entlastet werden.
Erfolg des Projektes trotz Kritik
Laut Stadtpolizei gelang dies während den Öffnungszeiten. Auch die Perspektive Region Solothurn-Grenchen zieht ein positives Fazit des Pilotversuchs.
Aus der Nachbarschaft kamen gemischte Reaktionen. Gelobt wurde das geordnete Verhalten der Besuchenden und die Präsenz der Sozialarbeit, die als beruhigend wahrgenommen wurde. Kritische Stimmen bemängelten hingegen zunehmenden Drogenkonsum und auffälliges Verhalten in der Umgebung – die Belastung habe sich teilweise verlagert.
Wegen der grossen Nachfrage prüft die Stadt Solothurn, ob sie das Angebot im Frühling 2026 – wohl jeweils saisonal von Frühling bis Herbst – weiterführen kann. Dafür wären aber zusätzliche personelle Ressourcen für die sozialarbeiterische Begleitung erforderlich, heisst es in der Mitteilung.






