Chef verlässt Meldestelle für Geldwäscherei nach einem Jahr
Daniel Thelesklaf gibt seinen Job als Leiter der Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) ab. Er hat den Posten erst im August 2019 übernommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Leiter der Geldwäscherei-Meldestelle verlässt den Posten nach einem Jahr.
- Daniel Thelesklafs Vorstellungen zur strategischen Ausrichtung würden nicht mehr geteilt.
- Er war bereits Leiter der Stelle zwischen 1998 und 2000.
Leiter Daniel Thelesklaf verlässt die Geldwäscherei-Meldestelle (MROS) beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) nach weniger als einem Jahr bereits wieder. Seine Demission reichte er am Wochenbeginn ein. Zur Nachfolge war zunächst nichts bekannt.
Die Medienstelle des Fedpol bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung des Westschweizer Internetportals Heidi.news. Weiter kommentierte das Bundesamt den Rücktritt nicht.
Am Montag habe Thelesklaf sein Umfeld informiert, berichtete die «Handelszeitung» am Mittwoch. Er sei leider zum Schluss gekommen, dass seine Vorstellungen zur strategischen Ausrichtung der MROS nicht mehr geteilt würden.
Nicht die erste Leitung der Meldestelle
Thelesklaf hatte die Leitung der MROS erst am 1. August 2019 übernommen. Es war bereits der zweite Einsatz des 56-Jährigen bei der Meldestelle für Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung. Er leitete sie nach ihrer Lancierung zwischen 1998 und 2000.

Danach war der Experte für Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung unter anderem Berater für den Internationalen Währungsfonds, den Europarat und die Uno. Erneut zur MROS stiess er von der Liechtensteiner «Financial Intelligence Unit», der Geldwäscherei-Meldestelle im Fürstentum.
Die Meldestelle MROS nimmt gemäss dem Geldwäschereigesetz Verdachtsmeldungen bezüglich Geldwäscherei, Terrorismusfinanzierung, Gelder verbrecherischer Herkunft oder krimineller Organisationen von Finanzindienstleistern entgegen. Sie analysiert diese und leitet sie allenfalls an die Strafverfolgungsbehörden weiter.