Centre Albert Anker beleuchtet Japan-Sammlung des Malers
Das Centre Albert Anker zeigt eine neue Seite des berühmten Malers – seine Sammlung japanischer Farbholzschnitte.

Das Centre Albert Anker in Ins beleuchtet in seiner zweiten Wechselausstellung eine neue, unbekannte Seite des Schweizer Genre-Malers. Anker sammelte nämlich japanische Farbholzschnitte in der sogenannten Chirimen-Technik. Bisher wurden sie noch nie ausgestellt.
Das ändert sich nun mit der Ausstellung «Faszination Japan», die im Centre Albert Anker vom 24. Mai bis am 21. September zu sehen ist. Anker sammelte, wie sein Malerkollege Vincent van Gogh, die Farbholzschnitte des 19. Jahrhunderts in der seltenen Krepppapier-Technik.
Die Stadt Paris, in der Anker über 30 Jahre lang im Winter lebte, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum europäischen Zentrum des Japonismus. Der Einfluss der japanischen Werke auf das europäische Kunstempfinden befeuerte die Sammlungstätigkeit der Künstler zu jener Zeit, wie das Centre Albert Anker in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt.
Ankers und Van Goghs gemeinsame Passion
Möglicherweise kauften die beiden Künstler, van Gogh und Anker, die japanischen Holzschnitte bei demselben Pariser Kunsthändler und waren sich der jeweils anderen Sammlung bewusst.
Chirimen-e wurden insbesondere für den westlichen Markt und für ausländische Käufer hergestellt. Aufgrund der speziellen Herstellungstechnik war es keine Massenproduktion, sondern jedes Blatt wurde einzeln behandelt.
Die Farbholzschnitte in Ankers Sammlung stammen von ausgezeichneten japanischen Künstlern wie Utagawa Hiroshige I und II, Tsukioka Yoshitoshi, Utagawa Kunisada und anderen.
Das im Mai vergangenen Jahres eröffnete Centre Albert Anker im bernischen Ins umfasst das ehemalige Haus des Malers und einen neuen Kunstpavillon für Wechselausstellungen.