Eine freie Liege am Strand, etwas Sonnenschein und das lauwarme Meerwasser in kurzer Geh-Distanz – so sieht für viele der perfekte Urlaub aus. Andrea Hartmann aus Chur hingegen mag es definitiv abenteuerlicher.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Pacific Crest Trail ist ein 4279 Kilometer langer Fernwanderweg, der durch den Westen der USA führt.
  • Der Trail bringt selbst die härtesten Läufer und Läuferinnen an ihre Grenzen.
  • Der Bündner Andrea Hartmann hat sich an die Strecke gewagt und erzählt gegenüber Nau von seinen Erlebnissen.

Der Pacific Crest Trail (kurz PCT) ist ein Fernwanderweg, der dieser Bezeichnung mit einer Länge von 4279 Kilometern äusserst gerecht wird. Der Trail führt durch den Westen der USA, konkret durch die Staaten Kalifornien, Oregon und Washington. Klingt abenteuerlich? Ist es auch, versichert der Bündner Andrea Hartmann.

Bitte Papiere vorweisen
Wer den Pacific Crest Trail in Angriff nehmen will, kommt nicht um die Bürokratie herum. Den Rucksack packen und einfach los laufen, liegt in den USA nicht drin. Hartmann benötigte unter anderem eine spezielle Erlaubnis auf Papier, damit er mehr als 500 Meilen auf amerikanischem Boden gehen darf.

Klapperschlangen, Bären, Pumas und Co
Der Trail führt durch die amerikanische Wildnis. Weit und breit keine Menschenseele. Dafür Klapperschlangen, Bären, Pumas und Skorpione als ständige Begleiter. Ein Erlebnis ist Andrea Hartmann dabei besonders in Erinnerung geblieben:

Auf den gefährlichen Strecken sind die Wanderer auf dem PCT in Gruppen unterwegs. - Nau

Todesangst in der Wüste
Eine ungemütliche Begegnung mit dieser Klapperschlange, gibt Hartmann zu. Angst habe er bei den Begegnungen mit wilden Tieren aber nie gehabt. Wirkliche Todesangst sei in einem anderen Moment aufgekommen:

Dauerschmerzen zwangen Hartmann zum Aufgeben. - Nau
Andrea Hartmann wandert zweieinhalb Monate am Stück durch die USA. - Nau

Grenz-Erfahrung kurz vor Ziel
Die Frau, welche Andrea Hartmann im Video-Interview anspricht, hat überlebt. Nicht jeder, der auf dem PCT in eine Notsituation gerät, hat das Glück gerettet zu werden. Dass einem der Trail an seine Grenzen bringt, musste auch Andrea Hartmann erfahren. 4279 Kilometer wollte er schaffen. Nach 2849 Kilometern gab er auf:

Ein bürokratischer Akt: «Man kann nicht einfach den Rucksack packen und los gehts.» - Nau
Der Bärenspray war als Verteidigungsmittel zwar immer dabei, wurde aber nie benötigt. - Nau

War es das Wert?
Andrea Hartmann hat auf dem Pacific Crest Trail seinem Körper Schaden zugefügt. Hat die Bisse der Klapperschlangen und Angriffe von Bären und Pumas in Kauf genommen. Er ist das Risiko eingegangen, auf den langen Strecken durch die Wüste zu verdursten. War es das Wert? «Auf jeden Fall», antwortet Hartmann ohne zu zögern. «Ich möchte keinen Augenblick davon missen.»

Wie Andrea Hartmann darauf kam, solange auf Wanderschaft zu gehen, erklärt er im Interview. - Nau

Einblick ins private Fotobuch:

Alleine auf weiter Flur - Andrea Hartmann versuchte sich am Pacific Crest Trail in den USA.
Alleine auf weiter Flur - Andrea Hartmann versuchte sich am Pacific Crest Trail in den USA.
Bananen- und Karotten-Chips standen jeweils auf dem Tagesmenü.
Bananen- und Karotten-Chips standen jeweils auf dem Tagesmenü.
Klapperschlangen schlängeln sich während dem Trail direkt vor den Füssen über den Weg.
Klapperschlangen schlängeln sich während dem Trail direkt vor den Füssen über den Weg.
Schlafstelle mitten in der amerikanischen Wildnis.
Schlafstelle mitten in der amerikanischen Wildnis.
Drei Paar Schuhe hat Andrea Hartmann auf seiner Wanderung verbraucht.
Drei Paar Schuhe hat Andrea Hartmann auf seiner Wanderung verbraucht.
«Diese Socken haben wunde Zehen vermieden und waren goldwert», sagt Andrea Hartmann.
«Diese Socken haben wunde Zehen vermieden und waren goldwert», sagt Andrea Hartmann.
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